Ziele:
Im Rahmen der Kartierung (Wassereinzug, Eintragskarte, etc.) und durch die Gespräche mit Betroffenen Grundstückeigentümern und Anwohnern wurden 7 "Bennpunkte" im Projektgebiet identifiziert (siehe Maßnahmenfelderkarte unten). Diese Brennpunkte grenzen den Handlungsbedarf räumlich ein und kondensieren das Projektgebiet auf eine überschaubare Fläche und konkrete Anzahl beteiligter Akteure. Diese Handlungsfelder haben Priorität für Planung und Umsetzung von Maßnahmen.
Die Arbeit wird sich auf diese Handlungsfelder konzentrieren, um folgende Problemstellungen möglichst effizient zu lösen:
- Verbesserung des Hochwasserschutzes für Siedlungsbereiche (vor allem für die Stadt Freising) Das Hochwasser 2013 zeigte deutlich den dringenden Handlungsbedarf.
- Wasserabfluss verlangsamen und Wasserrückhaltekapazitäten vergrößern
- Verbesserung der Anbauverfahren in der Landwirtschaft hinsichtlich des Schutzes von Boden und Gewässer (Erosionsschutz)
- Verbesserung des ökologischen Zustandes des Gewässers
Maßnahmenschwerpunkte:
Im Vordergrund stehen die Maßnahmen, die in den oben erwähnten Maßnahmenfeldern pragmatisch und zeitnah umsetzbar sind. Die entsprechenden Maßnahmen ergeben sich somit aus der jeweiligen Problemstellung des Brennpunktes und der Bereitschaft der beteiligten Akteure zur Maßnahmenumsetzung. Hierzu gehören sowohl die jeweilige Gemeinde, die betroffenen Grundstückseigentümer, als auch alle beteiligten Behörden und Ämter. Neben einem grundsätzlichen Maßnahmenkatalog zum dezentralen Hochwasserschutz (mit punktuellen Maßnahmen) stehen dem Projektteam weitere Möglichkeiten (flächige Maßnahmen) zur Verfügung:
- Beratung für Landwirte zur Umsetzung von flächigen Maßnahmen (z.B. Zwischenfruchtanbau, Mulchsaat, Untersaat), die den Rückhalt von Boden, Wasser und Nährstoffen verbessern
- punktuelle Maßnahmen, insbesondere zum Rückhalt von Wasser (z.B. Retentionsraum am Kühnhausener Weiher)
- Renaturierung des Gewässers
Projektorganisation und Umsetzung:
Nach der klaren Zuteilung eines Ansprechpartners für das Projektgebiet, konzentriert sich das Projektteam mit seinen jeweiligen Kompetenzen auf die 7 identifizierten Bennpunkte (siehe Maßnahmenfelderkarte unten). Diese Teilbereiche des Projektgebietes sind im Fokus der zukünftigen Arbeit. Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit beteiligten Grundstückeigentümern und Anwohnern wurde durch diese Fokusierung insofern besser, als durch die Partizipation bei der Identifizierung dieser Brennpunkte eine gemeinsam erarbeitete Arbeitsgrundlage geschaffen wurde. Zugleich hat sich der Kreis, der am Projekt potentiell beteiligenten Gundstückeigentümer, signifikant verkleinert. Zu guter letzt, wurde das relativ große und damit abstrakte Projektgebiet auf konkrete Handlungsfelder begrenzt, deren Handlungsbedarf klar definiert ist und deren Lage präzise kommuniziert werden kann.
Grundsätzlich gilt:
- Hochwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Das Projektteam arbeitet in enger Abstimmung mit allen betroffenen Gemeinden, Grundstückseigentümern und den zuständigen Fachbehörden.
- Auftraggeber: Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
- Projektträger: Landschaftspflegeverband Freising e.V.
- In Zusammenarbeit mit und mit fachlicher Unterstützung von: ECOZEPT GbR Freising (http://www.ecozept.de), Planungsbüro Ruhlandschaft (http://ruhlandschaft.de), Behörden (z.B. AELF Erding und Pfaffenhofen), Kommunen, Verbänden, Privatpersonen
Projekthistorie:
Nach der Identifizierung der konkreten Handlungsfelder im Projektgebiet, werden nun Gespräche bzgl. potentiellen Maßnahmen und deren Umsetzung, mit den entsprechenden Anwohnern und Eigentümern geführt. Gleichzeitig werden durch das Projektteam die Behörden und Ämter informiert (UNB, WWA, etc...), deren Mitarbeit bei der Umsetzung zukünftiger Maßnahmen unerlässlich sein wird. Zudem wird die bisherige Arbeit des Projektteams mit den Planungen des interkommunalen Hochwasserschutzkonzepts (der Gemeinden Kranzberg und Freising , sowie beteiligten Ingenieurbüros) abgestimmt.
- Akzeptanz bei den Landwirten und Gemeindevertretern ist sehr gut
- Erwartungshaltung ist sehr hoch und technischer Hochwasserschutz (mit chinesischen Mauern) wird von Anwohnern und der Gemeinde Kranzberg abgelehnt.
- Akzeptanz in der Bevölkerung wurde durch intensive Pressearbeit und erfolgreiche Ortsversammlung laufend verbessert
- Koordination der boden:ständig-Maßnahmen mit den Arbeiten zu einem integralen Hochwasserschutzkonzept Ende Januar 2016
- Flächenbegehung um Handlungsschwerpunkte in den Problemzonen zu identifizieren sind abgeschlossen
- Planung für konkrete Maßnahmenumsetzung in den Brennpunkten ab 2016 vorerst mit einem Schwerpunkt auf Möglichkeiten des Flächentauschs.
- Im "KULAP Monat" Februar wurden KULAP Maßnahmen beantragt (Blühfläche und B59).
- Die Umsetzung von freiwilligen Maßnahmen (Mulchsaat, Zwischenfruchtanbau, etc.) ohne KULAP Förderung wird durch Pressearbeit (Interviews) positiv hervorgehoben.
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Das boden:ständig-Projekt Thalhauser Graben wurde eingestellt.
Das ALE Oberbayern unterstützt eine Umsetzung von Maßnahmen, die aus dem Projekt hervorgehen, nach Möglichkeit auf andere Weise.
So wurde etwa die Sanierung des Kühnhauser Weihers über die einfache Dorferneuerung gefördert. Der Kühnhauser Weiher leistet so einen Beitrag zum dezentralen Hochwasserschutz und wertet das Ortsbild auf. Einen Bericht zur Umgestaltung finden Sie auf der Seite von Land.belebt.
Projektlaufzeit
2015 - 2018
Natur-/Produktionsraum
Donau-Isar-Hügelland
Größe
Einzugsgebiet (ca. 1748 ha)
Projektgebiet
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreise: Freising
Gemeinden: Stadt Freising, Gemeinde Kranzberg