Charakteristisch für das Projektgebiet sind die teils sehr starken Hangneigungen der landwirtschaftlichen Flächen zur Lauter hin.
Bei Starkregenereignissen kommt es immer wieder zu Überschwemmungen und Abtrag von Bodenmaterial. Am Sportplatz in Oberlauter kam es immer wieder zu Überschwemmungen. Hier hat die Gemeinde jedoch bereits reagiert und den Bau eines Entlastungskanals in Auftrag gegeben. Das Erosionsproblem aus den landwirtschaftlichen Flächen wird dadurch jedoch nicht gelöst. Im Mai 2019 führte ein Starkregenereignis mit umfangreichen Bodenabträgen und Überschwemmungen vor allem in den nördlichen Ortsteilen die Problematik erneut vor Augen.
Die Flurwege dienen teilweise als Abflussrinnen und beschleunigen den Wasserabfluss noch zusätzlich. In Geländesenken sammelt sich das Wasser und verursacht dort Erosionsrinnen im Gelände. Neben dem Austrag von Erosionsmaterial aus den landwirtschaftlichen Flächen kommt es auch zu einer Beschädigung der Wege.
Es kommt zu Sedimentablagerungen in Gräben und Gewässern, was zusätzliche Kosten bei der Räumung bedeutet.
Im Projektgebiet ist auch der Bahndamm der ehemaligen Werrabahn noch vorhanden. Die noch vorhandenen Durchlässe stellen ebenfalls Brennpunkte dar, da das Wasser hier teilweise konzentriert abfließt.
Als vom ALE Oberfranken beauftragtes Planungsbüro ist dis BBV Landsiedlung vor Ort unterwegs und entwickelt zusammen mit den örtlichen Landwirten und der Gemeinde Lautertal passgenaue Lösungsstrategien. So sollen verschiedene Maßnahmen über unterschiedliche Instrumente und Fördermöglichkeiten umgesetzt werden.
Bei Bedarf werden Fachbehörden in den Prozess mit eingebunden.
Ziele:
- Vermeidung von Überschwemmungen
- Erosionsschutz auf den landwirtschaftlichen Flächen
- Vermeiden von Sedimenteintrag in die Gewässer
- Entlastung des Gewässernetzes durch Wasserrückhalt in der Fläche
Maßnahmenschwerpunkte
- Schutz der Ackerflächen vor Erosion durch Bewirtschaftungsmaßnahmen
- Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit der Böden durch optimierte Bewirtschaftung
- Schaffung von Strukturen in der Landschaft zur Verlangsamung des Abflusses und zum temporären Rückhalt des Niederschlagswassers in der Fläche
- Ausfiltern des Sedimentmaterials aus dem abfließenden Oberflächenwasser
- Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen für Rückhaltemaßnahmen so gering wie möglich halten.
- Optimierung des Wegenetzes, damit Wege nicht als Abflussrinnen dienen
Projektlaufzeit
seit Februar 2020
Natur-/Produktionsraum
Lange Berge
Größe
ca. 990 ha
Projektorganisation und Umsetzung
Als vom ALE Oberfranken beauftragtes Planungsbüro ist dis BBV Landsiedlung vor Ort unterwegs und entwickelt zusammen mit den örtlichen Landwirten und der Gemeinde Lautertal passgenaue Lösungsstrategien. So sollen verschiedene Maßnahmen über unterschiedliche Instrumente und Fördermöglichkeiten umgesetzt werden.
Bei Bedarf werden Fachbehörden in den Prozess mit eingebunden.
Projektstand
- Einführungsveranstaltungen am 12.02.und 18.02.2020 im Rathaus
- Kartierarbeiten im Gelände Durch das beauftrage Planungsbüro von Februar bis April 2020
- Fertigstellung des Umsetzungskonzepts mit Bestands- und Berwertungsplan, sowie Maßnahmenplan im Dezember 2020
- Einzebetriebliche Gespräche mit Landwirten zur Umsetzung von Bewirtschaftungmaßnahmen laufen derzeit
- Sedimentfang und Wasserrückhalt "Am Gründlein" in Neukirchen als erste Bauliche Maßnahme im Mai 2022 fertiggestellt
- Am Mirsdorfer Weg in Neukirchen wurde ein Graben mit kaskadenförmigen Rückhaltebereichen als Sedimentfang und zur Verzögerung des Oberflächenabflusses umgestaltet (Frühjahr 2023)
- Planungen für weitere bauliche Maßnahmen am Weg zwischen Rottenbach und Tremersdorf, sowie am Lauterberg werden derzeit erstellt
- Für die Umsetzung weiterer Maßnahmen laufen Abstimmungsgespräche mit den betroffenen Landwirten und Grundeigentümern
Projektgebiet
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreise: Coburg
Gemeinden: Gemeinde Lautertal