Wie sehr dieses Problem vor Ort alle beschäftigte zeigte sich schon bei den ersten Geländebegehungen im Rahmen der Initative boden:ständig. Die örtlichen Landwirte und die Gemeindeverwaltung wiesen das Ingenieurbüro auf diesen Problempunkt hin und erarbeiteten anschließend gemeinsam einen Lösungsvorschlag.
Ein Wegeausbau seitens der Gemeinde war für die Zukunft sowieso angedacht und recht schnell kristallisierte sich ein Lösungsansatz für die Wasser- und Sedimentproblematik heraus, der dann schließlich nach mehreren Abstimmungsgesprächen zur Umsetzung kam:
Der alte Wegeverlauf folgte von Niveau her dem Gelände und damit auch der oben schon genannten Geländemulde. Genau hier wurde angesetzt und die Wegtrasse im Bereich der Geländemulde etwas höher gelegt, so dass sich hangoberseitig ein Rückstaubereich ergibt, der bei Starkregen und Oberlfächenabfluß das Wasser zwischenpuffern kann. Über eine Rohrleitung unter dem Weg wird das Wasser gedrosselt und verzögert Richtung Rottenbach abgeleitet. Hierfür wurde neben dem Straßenkörper eine Sickerleitung verlegt, so dass das abfließende Oberflächenwasser langsam versickern und sich Sediment absetzen kann. Bevor es im Extremfall zu einem überlaufen auf den Weg kommt wurde ein Noteinlauf die Rohrleitung geschaffen. Der Rückstaubereich wird weiterhin als Ackerfläche bewirtschaftet und nur im Starkregenfall kurzzeitig eingestaut.
Die Rohrleitung durch den Weg wurde durch die hangabwärts gelegene schmale Ackerfläche verlängert und läuft dann in einer Grünlandfläche oberhalb des Rottenbachs aus. In dieser Grünlandfläche wurde am Auslauf der Rohrleitung eine hangparallele flache Geländemulde angelegt. Sind der Mulde ist, dass aus der Rohleitung kommende Wasser nochmals abzubremsen, teilweise zu versickern und breitflächig über die anschließende Wiese Richtung Rottenbach abzuleiten. Eine flache begrünte Mulde anstatt der Rohrleitung in der Ackerfläche wäre sicherlich der Idealfall gewesen, jedoch wären dann die Ackerfläche in zwei Teilstücke geteilt worden, die für sich nicht mehr sinnvoll und wirtschaftlich zu bewirtschaften wären. In enger Abstimmung mit dem betroffenen Landwirt wurde dann der Kompromiss geschlossen, dass im Bereich des Ackers die Verrohrung gelegt wird und er im Gegenzug seine Grunlandfläche für die Geländemulde zur Verfügung stellt, ganz nach dem Motto von boden:ständig: "Das Machbare JETZT tun!"
Weitere Maßnahmen aus dem Maßnahmenplan des boden:ständig-Konzept wurden durch eine zweite Anhebung des Weges im Bereich einer angrenzenden Grünlandfläche, sowie die Drosselung des Durchflusses an einem den Weg querenden Graben im Zuge des Wegeausbaus mit ausgeführt. Sie helfen den Oberlfächenabfluß zu verlangsamen und Wasser in der dezentral in der Flur zurückzuhalten.
Das gesamte Maßnahmenpaktet wurde durch das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken gefördert.
Eine Beschädigung des Sedimentablagerungen auf der Fahrbahn können mit Hilfe der boden:ständig-Maßnahmen zukünftig verhindert werden, Außerdem helfen sie den Oberlfächenabfluß zu verlangsamen und Wasser in der dezentral in der Flur zurückzuhalten.
Wegeausbau hilft auch dem Wasser- und Sedimentrückhalt
Ausbau des Wirtschaftsweges zwischen Tremersdorf und Rottenbach abgeschlossen
Datum
17. April 2024
Regierungsbezirk
Oberfranken