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Ehekirchen

gemeinsam Überschwemmungen vorbeugen

Blick auf die Hanglagen Richtung Schönesberg
Blick auf die Hanglagen Richtung Schönesberg
© ALE Oberbayern
Der Muttertagsregen 2018 zeigte deutlich Schwachstellen im Wasserregime, die zu Beeinträchtigungen und Schäden in den Orten führen. Die Gemeinde hat in 8 Ortsteilen 15 Brennpunkte identifiziert und sich damit an das Amt für Ländliche Entwicklung in München gewandt, das boden:ständig in Oberbayern koordiniert.

Ziele:

· Erosionsschutz auf den landwirtschaftlichen Flächen verbessern
· Entlastung der Kanalisation durch dezentralen Wasserrückhalt
· Überschwemmungen der genannten Ortsteile vermeiden

Projektorganisation und Umsetzung:
Projektbeteiligte und Organisation des Projektes:

· Gemeinde Ehekirchen
· Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
· Ingenieurbüro H&S
· Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF), Pfaffenhofen a.d.Ilm 
· engagierte Bürgerinnen und Bürger


Die Gemeinde Ehekirchen ist zentraler Projektträger und Motor vor Ort. Die Kommune unterstützt die Realisierung von Rückhaltemaßnahmen, insbesondere durch Flächenbereitstellung.
Das Amt für Ländliche Entwicklung ist Projektträger und Fördermittelgeber für die fachliche Projektbegleitung und Maßnahmenumsetzung.
Die Ländliche Entwicklung finanziert seit 2020 auch für Ehekirchen die Arbeit des Ingenieurbüros H&S, das in der Entwicklung von boden:ständig-Maßnahmen große Erfahrung hat.
Das Büro H&S ist der fachliche Ansprechpartner des Projektes, entwickelt individuelle Lösungen zum Wasserrückhalt und Erosionsschutz, koordiniert Bewirtschaftungs- und Baumaßnahmen und begleitet den jeweiligen Träger bis zur Maßnahmenumsetzung.
Das  AELF Pfaffenhofen a.d. Ilm berät Bewirtschafter über produktionsintegrierte Maßnahmen und Förderprogramme zum Erosionsschutz.

Zuerst ging es um die Erhebung des Bestandes, die Feststellung der Ursachen und erste Maßnahmenvorschläge zur Entschärfung der Brennpunkte. Das erfolgte im Spätwinter 2020 mit Bürgerinnen und Bürgern in mehreren Ortsterminen. Es ist nicht Aufgabe des Ingenieurbüros, für boden:ständig technisch möglicherweise ideale Maßnahmen zu planen –unabhängig von der Realisierbarkeit. Vielmehr soll es in Zusammenarbeit mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, den Landwirten und Eigentümern, der Gemeinde und Fachstellen realisierbare Lösungen entwickeln. Dazu braucht es viel Abstimmung vor Ort. Dabei kam Corona dazwischen. Um zu Lösungen zu kommen, müssen die engagierten Bürgerinnen und Bürger vor Ort Bescheid wissen. Was will boden:ständig? Was kann man damit erreichen? Was nicht? – usw.. Versammlungen dazu mussten aufgrund der Pandemie-Entwicklung abgesagt werden.
Eine Reihe „boden:ständig“ im Gemeindeblatt, die 2021 erschien und auch hier zur Verfügung steht, soll statt dessen von der Vorgehensweise, den Voraussetzungen, Zielen, Möglichkeiten und Grenzen von boden:ständig handeln. Zu den Artikeln kommen Sie im Downloadbereich oder mit Klick auf die hier aufgelisteten Beiträge. Viel Spaß beim Lesen!
Auch ein Kurzvideo das während der Coronapandemie entstand informiert über die Problemlage in Ehekirchen bei Starkregenereignissen, die Grundsätze von boden:ständig und mögliche Lösungsansätze.

Ausschlaggebend bleibt es aber, von der Theorie in die Praxis zu kommen, dafür braucht es das direkte Gespräch vor Ort, um im Miteinander umsetzbare Lösungen zu finden. Nachdem die Kommunikation wieder ohne Einschränkungen möglich ist, geht es jetzt um die Maßnahmenumsetzung im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Das Ziel bleibt dabei, möglichst flächensparende Maßnahmen, wie Weghöherlegungen zu realisieren. Wenn viele mitmachen und der Zusammenhalt bei der Hochwasservorsorge genauso groß ist wie bei den Aufräumarbeiten nach Überschwemmungen, wird die Gemeinde beim nächsten Starkregen besser vorbereitet sein. 

Maßnahmenschwerpunkte:
· Oberflächenabfluss durch dezentrale, in die Landschaft integrierbare Strukturen abbremsen und Niederschlag nahe am       Entstehungsort zurückhalten; z.B. über bewirtschaftbare Staubereiche, begrünte Abflussmulden
· Optimierung der Wegentwässerung, damit Wege nicht als Abflussrinnen dienen
· Schutz der Ackerflächen vor Erosion durch Bewirtschaftungsmaßnahmen
· Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit der Böden durch optimierte Bewirtschaftung

Projektkontakt:
Büro H&S
Felix Schmitt
fes@h-und-s.de

Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
Katharina Bräustetter
Projektkoordination boden:ständig
Katharina.Braeustetter@ale-ob.bayern.de

Projektlaufzeit
seit Anfang 2020

Natur-/Produktionsraum
Aindlinger Terrassentreppe / Donaumoos

Größe
ca. 2800 ha

Projektgebiet
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreise: Neuburg – Schrobenhausen
Gemeinden: Ehekirchen
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