Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Rottal-Inn
Gemeinden: Egglham
Natur-/Produktionsraum: Donau-Isar-Hügelland
Größe: Einzugsgebiet des Kothbach mit Zuflüssen, Gesamtfläche 1100 ha
Projektlaufzeit:
Beginn: 2014
Die Landschaft im Projektgebiet ist sehr kupiert und die ertragreichen Ackerböden sind sehr erosionsanfällig, daher besteht eine erhöhte überflutungsgefahr durch wildabfließendes Oberflächenwasser und Stoffeinträgen.
Miteinander setzt man sich für saubere Gewässer und nachhaltige Landwirtschaft ein. Unterschiedliche Maßnahmen sollen die Hochwassergefahr im Projektgebiet vermindern und den schlechten ökologischen Zustand des Kothbachs mit seinen Zuflüssen verbessern.
Hand in Hand werden begleitend zum Umsetzungskonzept nach Wasserrahmenrichtlinie nach boden:ständig-Standards Verbesserungsmöglichkeiten im Einzugsgebiet aufgezeigt, um Wasser und Stoffausträge in der Fläche zu halten.
Ziele:
- Verbesserung des ökologischen Zustandes des Kothbachs
- Wasserrückhalt in der Fläche zur Verringerung der Hochwassergefahr
- Vermeidung von Erosion und Stoffaustrag auf der Fläche
- Rückhalt diffuser Stoffeinträge durch landschaftspflegerische Maßnahmen
- Verringerung von Stoffausträgen aus den landwirtschaftlichen Flächen (z.B. Mulchsaatverfahren)
- Aufbau von Puffersystemen in der Landschaft um Stoffeinträge in die Gewässer zu minimieren (z.B. Anlage von Feuchtflächen, Pufferstreifen, Ablagerungsbecken, Retentionsräume)
- ökologische Verbesserung des Kothbachs durch wasserbauliche Maßnahmen (z.B. naturnahe Ufergestaltung, Räume für natürliche Prozesse schaffen, Gewässerbegleitgehölze)
- Projektträger: Amt für ländliche Entwicklung Niederbayern;
- Projektleitung und Koordination: Landschaftspflegeverband Rottal-Inn;
- Aktive vor Ort: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen, BBV, Gemeinde Egglham, engagierte Privatpersonen und Landwirte
- Projektphasen: fachliche Planung (Lokalisieren der HotSpots, Planung der Maßnahmen zur Verbesserung) und Einbeziehung der Beteiligten (Lokalisieren verfügbarer und realisierbarer Umsetzungsflächen) laufen Hand in Hand; die Maßnahmenplanung erfolgt zielorientiert und setzt dort ein, wo Handlungsmöglichkeiten aufgrund engagierter Projektpartner und verfügbarer Flächen bestehen
- Das Projekt startete im Herbst 2014 zusammen mit einem kombinierten Verfahren zur Erstellung eines integralen Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzeptes mit Umsetzungskonzept gemäß WRRL für den Kothbach.
- Nach der Bestandsaufnahme im Gemeindegebiet fand 2015 eine Infoveranstaltung in Egglham statt, bei der das Projekt „bodenständig“ vorgestellt wurde. Die aktuelle Situation am Kothbach hinsichtlich der Gewässerstruktur und der Stoffeintragspfade bzw. der Hochwassersituation wurde aufgezeigt. Die anschließende Diskussion zeigte das große Interesse der anwesenden Bürger.Anschließend wurde vom Büro Landschaft+Plan.Passau eine Bestandsaufnahme und ein Rahmenkonzept für mögliche Maßnahmen erstellt.
- In einer weiteren Versammlung wurde am 29.05.2017 ein mögliches Flurneuordnungsverfahren vorgestellt.
- In der Folge erfolgte die persönliche Beratung von Franz Knogler (bbv Landsiedlung) und Ludwig Stadlthanner (LPV Rottal-Inn) der Landwirte vor Ort. Zahlreiche Grundstückseigentümer erklärten sich mit Unterschrift bereit, sich an einem Flurneuordnungsverfahren zu beteiligen.
- Im November 2019 wurde das Flurneuordnungsverfahren Egglham II mit einer Ausgangsfläche von ca. 137 ha vom ALE Niederbayern angeordnet.
- Ende Januar 2020 wurde die Vorstandschaft gewählt und eine Teilnehmergemeinschaft für das wachsende Flurneuordnungsverfahren gegründet. Das Neuordnungsgebiet im Bereich der Gemeinde Egglham umfasst Kommunale Flächen und Grundstücke von teilnahmebereiten Grundstückseigentümern und Landwirten. Das Verfahrensgebiet kann nach und nach erweitert werden, wenn auf einem weiterem Grundstück eine boden:ständig-Maßnahme realisiert und gefördert werden sollen.
- Im Jahr 2020 wurden die Planung von ersten ingenieurökologischen Maßnahmen für den Boden- und Gewässerschutz begonnen.
- Laufend werden die Grundstücksverhandlungen für die benötigten Flächen zur Maßnahmenrealsierung geführt.
- Im Sommer 2022 konnte am Abbach durch eine Geländemodelierung ein Sedimentfang realisiert werden.
- 2023 konnten die Planungen für vier weitere Maßnahmen konkretisiert werden.
Ludwig Stadlthanner: ludwig.stadlthanner@lpv.rottal-inn.de
Projektgebiet
Regierungsbezirk: Niederbayern