Merlach und Gleismuthhausen sind zwei Ortsteile im nordwestlichen Stadtgebiet von Seßlach. Südlich grenzt der unterfränkische Landkreis Haßberge, nördlich und westlich der thüringische Landkreis Hildburghausen an. Nördliche Grenze des Projektgebietes ist die Helling (Gewässer 2. Ordnung), die im Bereich der Gemarkung Merlach gleichzeitig die Grenze zu Thüringen darstellt. Die Helling mündet bei Autenhausen in die Kreck. Die Uferstreifen der Helling werden überwiegend als Dauergrünland genutzt und befinden sich im Naturschutzgebiet Althellinger Grund.
Das Geländerelief ist sehr wellig. Es sind teilweise große Feldstücke zu finden, die teilweise in Hangrichtung bewirtschaftet werden. Grünlandnutzung in größerem Umfang ist entlang der Helling und im Tiefpunkt an den Grabenläufen zu finden. Teilweise befinden sich auch im Taltiefpunkt bis an die Gräben Ackerflächen.
Merlach liegt in einer Art Talkessel mit vor allem im östlichen Bereich sehr stark zur Wohnbebauung hin abfallenden Hängen. Die Hänge umschließen die Ortschaft auf drei Seiten. Auf den Ackerflächen kommt es aufgrund der Hanglage zu Erosion. Dabei wird Bodenmaterial abgeschwemmt und auf den Flächen verlagert bzw. gelangt zusammen mit dem abfließenden Oberflächenwasser in die Gewässer.
Das im Starkregenfall aus der Flur abfließende Wasser und Erosionsmaterial wird über zwei Gräben, die sich in der Ortschaft treffen und innerorts verrohrt sind in Richtung der Helling abgeleitet. Im nördlichen Teil der Gemarkung ergeben sich daher keine Hochwasserprobleme.
In Merlach gab es schon mehrmals Probleme mit großen Überschwemmungen und erodiertem Bodenmaterial im Ortsbereich nach Starkregenereignissen (1996 und Mitte der 70er Jahre). Die Flurwege dienen teilweise als Wasserabflussrinnen, somit kommt es zu einer Beschleunigung des Wasserabflusses. Besonders der am südlichen Ortsausgang in die Kreisstraße CO21 mündende Feldweg dient als Wasserabflussrinne und bringt schon bei Gewitterregen von ca. 30mm viel Wasser und Bodenmaterial in die Ortschaft.
Südwestlich von Merlach befindet sich ein Teich in dessen Verlauf der Feldweg etwas höher als das Gelände liegt. Dieser Weg dient laut Aussage der örtlichen Landwirte bereits als temporäre Rückhaltung. Ein Problem in diesem Bereich ist, dass sehr viel Bodenmaterial über die Feldwege ausgetragen wird. Somit ist auch der Zustand der Wege schlecht und Gräben in diesem Bereich müssen oft geräumt werden.
In diesem Bereich kommt bei starken Niederschlägen auch viel oberflächlich abfließendes Wasser aus der Gemarkung Gleismuthausen, die daher in diesem Bereich teilweise in das Projektgebiet mit einbezogen wird.
Ziele:
- Erosionsschutz auf den landwirtschaftlichen Flächen verbessern
- Abtrag von wertvollem Ackerboden aus den Flächen verhindern
- Vermeidung von Überschwemmungen
- Vermeiden von Sedimenteintrag in die Gewässer
- Entlastung des Gewässernetzes durch Wasserrückhalt in der Fläche
- Schutz der Ackerflächen vor Erosion durch Bewirtschaftungsmaßnahmen
- Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit der Böden durch optimierte Bewirtschaftung
- Temporäre Rückhaltung des Niederschlagswassers in der Fläche
- Schaffung von Strukturen in der Landschaft zur Verlangsamung des Abflusses und zum Rückhalt des Niederschlagswassers in der Fläche
- Ausfiltern des Sedimentmaterials aus dem abfließenden Oberflächenwasser
- Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen für Rückhaltemaßnahmen so gering wie möglich halten.
- Optimierung des Wegenetzes, damit Wege nicht als Abflussrinnen dienen.
Projektlaufzeit
Ab März 2019
Natur-/Produktionsraum
Itz-Baunach-Hügelland
Größe
ca. 280 ha
Projektstand
Projektgebiet
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreise: Coburg
Gemeinden: Stadt Seßlach