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Weiterer boden:stammtisch im Projektgebiet Birklingen-Dornheim

Landwirte beschäftigen sich intensiv mit Strategien für optimalen Erosionsschutz

Projekt: Birklingen-Dornheim
Feldtag in Dornheim am 24. Oktober
Feldtag in Dornheim
© Felix Gleißner (GeoTeam)

Bei der Direktsaatmethode wurde zunächst das GPS-Gemenge („Ganzpflanzensilage“, hier Triticale und Wicken als Substrat für die Biogasanlage) geerntet und die Zwischenfrucht anschließend mit einer speziellen Sämaschine direkt in die Stoppel gesät. Diese Art Sämaschine kommt ohne Kreiselegge aus, so ist die Erosion auf ein absolutes Minimum begrenzt und die Feuchtigkeit kann im Boden gehalten werden. Durch das Ausbleiben der Bodenbearbeitung bleibt die biologisch stabilisierte Bodenstruktur bestehen und durchgängige Grobporen (z.B. Regenwurmgänge) sorgen für eine kontinuierliche Wasserversickerung. Der Effekt begrünter Flächen mit einer guten Bodenstruktur ließ sich per Spatendiagnose eindrücklich feststellen: Trotz der hohen Niederschläge der letzten Tage war der Boden nicht schmierig nass, sondern gleichmäßig durchfeuchtet. Außerdem kann das Verfahren Vorteile für nasse Jahre bieten, in denen eine herkömmliche Bearbeitung nur schwer durchführbar ist und zeichnet sich auch generell als besonders schonend für das Bodenleben aus. Erwähnenswert sind hier die neuen Anforderungen an die Landtechnik, die für kleine und mittlere Betriebe wirtschaftlich häufig nicht darstellbar sind. Eine Lösung dafür kann aber eine Zusammenarbeit mit spezialisierten Lohnunternehmern sein.

Nachdem die Bewirtschafter die Schlaghistorie kurz vorgestellt hatten, wurden gemeinsam die Bodenbeschaffenheit, die Entwicklung der Zwischenfrucht sowie deren Wurzelbild bewertet. Beim „Fachsimpeln“ wurde schnell klar, dass für einen möglichst erfolgreichen Zwischenfrucht-Anbau viele Faktoren zusammenspielen müssen und es dafür kein einfaches Patent-Rezept gibt.

Die Veranstaltung zeigte, dass sich die örtlichen Landwirte viele Gedanken rund um die Themen Bodenfruchtbarkeit und Erosionsschutz machen. Durch das Austüfteln von Anbauverfahren mit intensiver Begrünung der Flächen und teils reduzierter Bodenbearbeitung gehen sie weiterhin mit gutem Beispiel voran. Durch boden:stammtische begleitend zur Vegetation soll der Erfahrungsaustausch unter Praktikern auch in Zukunft unterstützt werden.

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