Ober-Unterthölau

Zurückhaltung bitte: Abfluss bremsen - Erosion minimieren

Eine geneigte Ackerfläche in Kuppenlage. An dem Grünweg davor sieht man noch die Offsite-Erosionsspuren, die ein vergangener Starkregen hinterlassen hat.

Blick in die Flur bei Unterthölau
© ALE Oberfranken, Daniel Spaderna

Den Oberflächenwasserabfluss zu bremsen und Bodenmaterial auf den landwirtschaftlichen Flächen zu halten sind oberste Ziele im Projektgebiet Ober- und Unterthölau.
Das Projektgebiet ist charakterisiert durch starke Hangneigungen, und das auch auf landwirtschaftlichen Flächen. Diese fallen zu den Orten Ober- und Unterthölau und zur Röslau hin ab. Bei Starkregenereignissen werden immer wieder bebaute Gebiete von Wasser- und Sedimentmassen überschwemmt. Wege und Straßen fungieren als Abflussrinnen und werden beschädigt.
Die örtlichen Landwirte sind auf einigen Flächen schon tätig geworden und haben durch einen Flächentausch die Bewirtschaftungsrichtung gedreht.
Zusammen mit der Stadt Marktredwitz wurde nun ein boden:ständig-Projekt gestartet, in dem gemeinsam weitere Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden.

Das Projektgebiet umfasst große Teile der Gemarkung Thölau mit den Ortsteilen Oberthölau und Unterthölau. Im Bereich um die Miedelmühle liegt das Projektgebiet auf der Gemarkung Marktredwitz.
Ober- und Unterthölau sind Stadtteile von Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel. Durch das Projektgebiet verläuft die Bahnlinie Marktredwitz-Hof und die Kreisstraße WUN14. An der südlichen Grenze des Projektgebietes verläuft die B303.

Das Projektgebiet liegt in den Naturräumen Hohes Fichtelgebirge und Selb-Wunsiedler Hochfläche. Durch das Projektgebiet fließt die Röslau, ein rechter Nebenfluss der Eger. Die landwirtschaftlichen Flächen reichen direkt bis an die Bebauung heran.
Bei Starkregenereignissen gibt es immer wieder Probleme mit oberflächlich abfließendem Wasser und Erosionsmaterial, das in die bebauten Gebiete eingetragen wird.
Wege dienen hier teilweise als Abflussrinnen und beschleunigen den Wasserabfluss noch zusätzlich. In Geländesenken sammelt sich das Wasser und verursacht dort Erosionsrinnen im Gelände. Neben dem Austrag von Erosionsmaterial aus den landwirtschaftlichen Flächen kommt es auch zu einer Beschädigung der Wege.
Es kommt zu Sedimentablagerungen in Gräben und Gewässern, was zusätzliche Kosten bei der Unterhaltung und Pflege bedeutet.
Schwerpunkte sind der Bereich südlich von Unterthölau, der Bereich zwischen der Biogasanlage und der Nordöstlichen Bebauungsgrenze von Oberthölau, die Flächen rund um die Miedelmühle und im südlichen Gemarkungsbereich zwischen Bahnlinie und Röslau.

Ziele:

  • Vermeidung von Überschwemmungen bei Starkregenereignissen
  • Erosionsschutz auf den landwirtschaftlichen Flächen
  • Vermeiden von Sedimenteintrag in die Gewässer
  • Entlastung des Gewässernetzes durch Wasserrückhalt in der Fläche
Maßnahmenschwerpunkte:
  • Schutz der Ackerflächen vor Erosion durch Bewirtschaftungsmaßnahmen
  • Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit der Böden durch optimierte Bewirtschaftung
  • Schaffung von Strukturen in der Landschaft zur Verlangsamung des Abflusses und zum temporären Rückhalt des Niederschlagswassers in der Fläche
  • Ausfiltern des Sedimentmaterials aus dem abfließenden Oberflächenwasser
  • Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen für Rückhaltemaßnahmen so gering wie möglich halten.
  • Optimierung des Wegenetzes, damit Wege nicht als Abflussrinnen dienen



Projektgebiet
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Wunsiedel
Gemeinden: Stadt Marktredwitz
Natur-/Produktionsraum: Hohe Fichtelgebirge, Selb-Wunsiedler Hochfläche
Größe: 622 ha

Projektlaufzeit
ab Frühjar 2021

Projektorganisation und Umsetzung
Das ALE Oberfranken hat die Bürogemeinschaft Schmidt & Partner GbR als Fachplaner sowie DöhlerAgrar als landwirtschaftliche Berater mit der Projektumsetzung beauftragt. Die Bürogemeinschaft hat sich vorgenommen, zusammen mit den örtlichen Landwirten, den Betroffenen und der Stadt Marktredwitz passgenaue Lösungsstrategien zu entwickeln. Verschiedene Maßnahmen sollen mit Hilfe unterschiedlicher Instrumente und Fördermöglichkeiten umgesetzt werden.
Bei Bedarf werden Fachbehörden wie das AELF, Naturschutz und Wasserwirtschaft in den Prozess mit eingebunden.

Kontakt

Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken
Daniel Spaderna
Nonnenbrücke 7a
96047 Bamberg
Tel. 0951 837-411
daniel.spaderna@ale-ofr.bayern.de
www.landentwicklung.bayern.de

Schmidt & Partner
Leisau 69
D-95497 Goldkronach
Tel. 09273 - 502 439
info@muschelschutz.de
www.muschelschutz.de

Robert Vandré
Tel.0160 - 9270 2169


DöhlerAgrar
Schlossweg 7
96190 Untermerzbach
Tel. 09533 - 921 102
susanne.doehler@doehler-agrar.de

Helmut Döhler
Tel. 0160 - 9054 3849
Helmut.Doehler@doehler-agrar.de

Hans Koch
Tel. 0170 - 8453 294
Hans.Koch@doehler-agrar.de


Regierungsbezirk: Oberfranken