Im Rahmen des boden:ständig-Projekts in Fuchsstadt wurde in der letztjährigen Maissaison eine Demofläche zum Thema Untersaat in Mais angelegt. Dies geschah in Kooperation mit der Wasserberatung des AELF Kitzingen-Würzburg und der LfL.
Umsetzung / Organisation
In 18 m breiten Praxisparzellen wurden insgesamt sieben Varianten gegenübergestellt. Diese unterscheiden sich durch die Zusammensetzung der Arten und in der Aussaatmethode.
Grundsätzlich kann der Versuch in eine Vorsaat- und eine Spätsaatvariante eingeteilt werden:
Vorsaat: Die beiden Vorsaat-Varianten wurden mit einer gewöhnlichen Sämaschine vor der Maisaussaat gedrillt. Anschließend wurde der Mais ohne weitere Bearbeitung ausgesät. Hier wurden langsam wachsende Gräserarten als Untersaat gewählt.
Spätsaat: Die Spätsaatvarianten unterscheiden sich zum einen in der Zusammensetzung der Arten. Neben Gräsermischungen wurden auch Mischungen mit Leguminosen (Klee und Wicken) als Partner ausgebracht.
Zudem unterschieden sich bei den Spätsaaten die Aussaattechniken. Hier wurde darauf geachtet, Technik zu verwenden, welche für Landwirte auch erreichbar bzw. vorhanden ist. So wurde eine Variante zusammen mit dem Gärrest einer Biogasanlage zur Düngung mit einem Güllefass mit Schleppschuhverteiler ausgebracht. Für die Ausbringung mit dem Düngerstreuer wurde spezielles, lehmummanteltes Saatgut verwendet. Die anderen Varianten wurden mittels einer Drohne in den Bestand gestreut, welche von Landwirten über einen Dienstleister genutzt werden kann.
Aufgrund der extremen Dürre im Jahr 2022 gelang bei allen Spätsaatvarianten die Etablierung der Untersaat nicht. Der letzte nennenswerte Regen fiel ca. eine Woche vor der Ausbringung der Untersaat, danach regnete es bis zur Maisernte nicht mehr.
Auf die geplante Führung durch den Versuch wurde aufgrund der misslungenen Etablierung von sechs der sieben Demoglieder verzichtet.
Am 31.08.2022 wurde der notreife Maisbestand geerntet. Je Variante wurde ein 7,5m breiter Streifen getrennt beerntet und verwogen. Ein Unterschied zwischen den Varianten konnte Aufgrund der mangelnden Etablierung nicht festgestellt werden. Auch ein Unterschied zur einzigen gelungenen Untersaat (Weidelgras als Rasentyp, Vorsaat am Tag der Maisaussaat) konnte nicht beobachtet werden, sodass festgestellt werden kann, dass sogar in diesem Dürrejahr die Untersaat keinen Ertrag gekostet hat.
Nach der Maisernte setzte Regen ein. Die gelungene Parzelle mit dem Weidelgras erholte sich rasch vom Trockenstress und bedeckte den Boden innerhalb weniger Wochen. Bei den restlichen Varianten kamen lediglich noch die Wicken zur Keimung, allerdings war die Bestandesdichte auch dann noch so schwach, dass kein Effekt zur Stabilisierung des nach der Ernte „nackten“ Bodens zu erkennen war.
Bei der Bestellung der nachfolgenden Hauptfrucht Winterweizen im Mulchsaatverfahren wurde deutlich, dass die Vorsaat-Weidelgras-Variante nicht nur oberflächlich den Boden bedeckte, sondern auch durch die intensive Durchwurzelung den Boden stabilisiert und für eine bessere Bodengare gegenüber den Nachbarparzellen sorgt. Problematisch war hier der Durchwuchs von Weidelgras im Winterweizen, was eine zusätzliche Herbizidbehandlung nötig machte.
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Datum
20. Januar 2023
Regierungsbezirk
Unterfranken