Der Erfinder

Josef Hägler, Wernberg-Köblitz, Lkr. Schwandorf

© Verwaltung für ländliche Entwicklung

Preisträger des boden:ständig-Preises 2019

Josef Hägler ist einer, der genau hinschaut. Der Landwirt aus Wernberg-Köblitz betreibt mit seiner Familie einen Biobetrieb mit Rindern. Er steckt voller Ideen, wie er das Arbeiten auf den Feldern noch effizienter und einfacher gestalten kann. Dabei arbeitet er pfluglos, mit Zwischenfrucht und Mistkompost und mit Sinn für die Details, die alle eine Auswirkung auf den Boden haben. Als Maschinenhändler tüftelt er mit Leidenschaft an den Geräten. Mit wenig Aufwand gelingt es ihm, geniale Verbesserungen zu erzielen. So veränderte er die Celli-Fräse, um den pfluglosen Bio-Anbau von nicht abfrierenden Zwischenfrüchten zu ermöglichen und den Boden zu schonen. Die Böden sind sein Schatz und den schützt er mit dauerhafter Begrünung, Fruchtfolge, Mistkompost und einem durchdachten Nährstoffmanagement. „Ich mach das, weil: irgendwer muss ja einfach mal anfangen. Bringt ja nichts, immer auf jemand anderen zu warten.“ So bescheiden Hägler ist, so wertvoll ist seine Arbeit. In ganz Bayern gibt es Landwirte, die nach dem Hägler-Verfahren arbeiten.

Das hat die Jury des boden:ständig-Preises überzeugt: „Neben der fachlichen Seite von Josef Hägler ist es besonders wichtig herauszustellen, dass er andere – Landwirte und Maschinenhersteller – uneigennützig an seinen Ideen teilhaben lässt und als ein begeisternder Multiplikator bereits viel für die Entwicklung lebendiger Böden bewegt hat“, hieß es in der Laudatio.

Für den Biobauern ist das selbstverständlich: „Wir müssen unseren Boden ganzheitlich sehen. Wir haben hier Reserven, die wir mit Dünger nicht erreichen können. Optimierte Maschinen, weniger Bodenbearbeitung, viele Maßnahmen in einem Arbeitsgang und eine gesunde Bodenbiologie, das sind wichtige Regeln.“ Auch das Futter hat für ihn eine Auswirkung auf das Feld. Es ist ein ewiger Kreislauf: „Mit gesundem Futter habe ich gesunde Tiere und guten Dünger für das Feld. Das gibt wieder gesundes Futter und schließlich gesunde Nahrungsmittel für gesunde Menschen.“ Auch wenn Häger biologisch wirtschaftet, so muss für ihn am Schluss die Rechnung stimmen. „Das kann man nicht nur aus Überzeugung machen. Es muss schon was rauskommen am Schluss. “ Der Humusaufbau ist für ihn Ehrensache: „Wir müssen unseren Hof in gleichem oder besserem Zustand übergeben an die Nachfolger, als wir ihn bekommen haben. Das muss uns allen klar sein!“

24.07.2019

Regierungsbezirk: Oberpfalz