Herbert Blascheck fackelt nicht lang. Der Bürgermeister von Langquaid ist ein Freund des schnellen Handelns und der unkonventionellen Lösungen. Für sein Engagement im Boden- und Gewässerschutz erhielt er den boden:ständig Preis 2019.
Herbert Blascheck hat üble Erfahrungen mit Hochwasser in seiner Gemeinde gemacht. Als nach schweren Sturzfluten und Überschwemmungen 2016 das Projekt boden:ständig mit dem Landschaftspflegeverband VöF nach Lösungen im südlichen Gemeindegebiet suchte, war für Blascheck nicht wichtig, ob etwas getan wird, sondern wann es endlich los geht. Ohne auf mögliche Fördergelder zu warten, hat er nach den schweren Sturzflutereignissen begonnen, mit Mitteln der Kommune Maßnahmen zum Abbremsen des Wasserabflusses aus der Flur umzusetzen.
„Natürlich geht das nicht allein und ich bin meinem Marktgemeinderat und auch den Mitarbeitern sehr dankbar, dass wir alle an einem Strang gezogen haben“, sagt der Rathauschef. Mit einem halben Dutzend Baumaßnahmen hat die Gemeinde inzwischen den Starkregenschutz von drei Ortsteilen erheblich verbessert. Um keine Zeit zu verlieren wurden Kosten von insgesamt bisher einer viertel Million Euro vollständig aus Gemeindemitteln getragen. „Und das alles hat sich gelohnt“, meint Blascheck heute entspannt. Die Menschen konnten mit boden:ständig sensibilisiert werden, die Landwirte haben gemeinsam mit der Gemeinde Maßnahmen umgesetzt. „boden:ständig war für uns eine Riesenchance, das Thema gemeinsam anzugehen, kompetent begleitet zu werden und mit allen Betroffenen in den Dialog zu gehen. Wichtig ist mir der Ausgleich mit Flächeneigentümern und Bewirtschaftern und dass die Bürgerinnen und Bürgern das Projekt positiv wahrnehmen.“
Der Bürgermeister hat die „Polder-Verträge“ zur Entschädigung von Landwirten, deren Kulturen durch Wasserrückhalt geschädigt werden, erfolgreich auf boden:ständig übertragen und vielfach vereinbart − dieses Vorgehen wurde zum Vorbild und Standard für andere boden:ständig-Projekte im Landkreis.
Datum
24. Juli 2019
Regierungsbezirk
Niederbayern