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boden:ständig Oberscheinfeld

Erste Maßnahmen - die Mischung macht´s!

Projekt: Oberscheinfeld
Abb. 1: Vorgelagertes Sedimentationsbecken am Binsengraben, teilweise mit Wasser gefüllt
Abb. 1: Vorgelagertes Sedimentationsbecken am Binsengraben
© Reinhard Wesinger (GeoTeam)
Der Gemeinde Oberscheinfeld ist es ein großes Anliegen, den dezentralen Wasser- und Sedimentrückhalt zu verbessern. Jetzt konnte im Rahmen des lokalen boden:ständig -Projekts mit der Umsetzung einer ersten Maßnahme begonnen werden. Das boden:ständig – Projektteam aus ALE Mittelfranken und GeoTeam – Gesellschaft für umweltgerechte Land- und Wasserwirtschaft mbH (Bayreuth) sicherte die Förderung nach FlurNatur und ebnete damit den Weg zur Umsetzung.
Bei diesem Vorhaben soll der Damm der Kreisstraße zwischen Oberscheinfeld und Erlabronn ertüchtigt werden, um planmäßig Sturzfluten des Binsengrabens zeitweilig zwischen zu speichern und somit abzumildern. So kann ein Beitrag zum Schutz des unterhalb gelegenen Ortsteils Herpersdorf geleistet werden.
Als erster Schritt wurde jetzt ein vorgelagertes Sedimentationsbecken am Binsengraben gebaut (Abb. 1). Das Ziel ist, auch bei relativ geringen Abflüssen nach ausgiebigen Regenfällen einen Teil des mitgeführten Sedimentmaterials zurückzuhalten.
Weitere Maßnahmen sind derzeit in der Planung. So soll am Schwarzbach oberhalb von Stierhöfstetten eine bestehende Geländemulde genutzt werden, um hier abfließendes Hochwasser temporär einzustauen. Es ist davon auszugehen, dass der Schwarzbach vor Jahrhunderten an den höher gelegenen Talrand verlegt wurde. Bei Hochwasser findet der Abfluss zum Teil trotzdem in der Talmitte statt, was die aktuelle ackerbauliche Nutzung stark beeinträchtigt und stets die Gefahr von Abschwemmung unbedeckten Oberbodens mit sich bringt. Die Geländemulde soll daher in Grünland umgewandelt werden, hinzu kommt eine Aufwallung quer zum Tal.
Dies ermöglicht den Rückhalt breitflächigen Abflusses ohne das Bachbett des ökologisch wertvollen Schwarzbachs durch Querbauwerke oder Ähnlichem zu beeinträchtigen.
Neben den baulichen Maßnahmen können auch die Landwirt:innen im Projektgebiet vor allem durch Kalkung, reduzierte Bodenbearbeitung und Zwischenfruchtanbau maßgeblich zur Verbesserung des dezentralen Wasserrückhalts in der Flur beitragen. Bei boden:stammtischen wurden diese Themen daher näher beleuchtet. Besonders Zwischenfruchtanbau und Kalkdüngung werden bereits regelmäßig durchgeführt. Um die zurzeit etablierten Anbauverfahren weiterzuentwickeln, wurden auf einer Zwischenfrucht-Demofläche verschiedene Mischungen bei verschiedenen Bodenbearbeitungsvarianten eingesät. Trotz der nach der langen Sommertrockenheit sehr ungünstigen Witterung zur Aussaat konnte die Zwischenfrucht auflaufen (Abb. 2). Es bleibt zu hoffen, dass die Zwischenfrucht noch genügend oberirdische Biomasse bildet, um einen Mulchsaatversuch im nächsten Jahr zu ermöglichen.
Am 4. November, 14:00 Uhr, wird an der Zwischenfrucht - Demofläche ein Bodentag stattfinden. Neben der Vorstellung der verschiedenen Zwischenfruchtgemenge liegt der Fokus auf der bodenstrukturbildenden Funktion der Zwischenfrucht. Anhand von Spatenprobe und Bodenprofil sollen die wichtigsten Aspekte der Bodenansprache erläutert und die Durchwurzelungsleistung der Zwischenfrucht bewertet werden.
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