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Die elende Verklausung

Katastrophen eingrenzen

Projekt: Schickamühle
maximal möglicher Rückstau in Schneidhart (Markt Langquaid)
Was ist, wenn zu wenig Wasser abfließt und dadurch Straßen zu Dämmen werden?
© fes@h-und-s.de
Wie verheerend Verklausungen wirken können, zeigten 2021 Bilder vom Ahrhochwasser: Baumstämme hatten sich vor Brücken verkeilt, die Brücken wurden - ungeplant - zu Stauwerken, die den Fluss aus seinem Bett drängten, hinein in die Orte. Ob das durch geeignete Eingriffe rechtzeitig zu verhindern gewesen wäre, ist aus der Ferne nicht zu beurteilen. Wer mit Starkregenschäden befasst ist weiß, dass solche Probleme mit technischen Bauwerken zum üblichen Repertoire der Schadensentstehung bei Starkregen gehören: Einläufe und Durchlässe sind oft unzureichend freigehalten, bereits vor dem Regen mit Laub vom Vorjahr oder Erde vom letzten Gewitter verstopft - oder sie verstopfen während des Ereignisses mit abgespülten Hölzern, Mulchmaterial und Erde - oder sind einfach für die Wassermassen nicht ausreichend dimensioniert. Meist folgen glücklicherweise nur leichte Sachschäden und nicht die Personenschäden und Verwüstungen, die das Ahrhochwasser 2021 mit sich brachte.
Welche Gefahrenstellen, war in Folge eine Frage im Gespräch mit der Feuerwehr Langquaid, gibt es bei einem Starkregen im nördlichen Gemeindegebiet, das die letzten Jahre von einem solchen Ereignis verschont war? Neben wildem Wasserzufluss aus den Hanglagen ist es vor allem der Bach im Taltiefsten, der Risiken bringt. Was passiert, wenn die Durchlässe die Wassermassen nicht mehr bewältigen können? Eine N/A-Simulation könnte die Gefahren verdeutlichen, für die einfache Frage ist sie aber zu komplex. Hier genügt eine einfache Analyse der Zwangspunkte. Ergebnis: Unterhalb der Durchlässe ist in den drei betrachteten Ortsteilen genug Platz, übertretendes Wasser wird hier seinen Weg zurück in die Gegend des Bachbettes finden. Oberhalb der Durchlässe kann sich Wasser zurück stauen, bedroht werden dadurch aber nur in einem Ortsteil Gebäude.

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