Ehekirchen

gemeinsam Überschwemmungen vorbeugen

Blick auf die Hanglagen Richtung Schönesberg
© ALE Oberbayern

Im Jahr 2018 hatte die Gemeinde Ehekirchen gleich mehrmals mit den Auswirkungen von Starkregenereignissen zu kämpfen. Am heftigsten fiel dabei das Ereignis am Muttertag aus. Aus den angrenzenden Hängen bahnte sich das Wasser seinen Weg und führte zu Überschwemmungen von Straßen, sowie Wasser und Schlamm in Kellern. Besonders stark betroffen waren das Ortsgebiet Ehekirchen, Schönesberg, Schainbach und Weidorf. Aber auch in Ried, Walda, Haselbach und Buch kam es in den letzten Jahren zu Überschwemmungen.

Gemeinde und Landwirte wollen jetzt mit Unterstützung durch die Initiative boden:ständig kommenden Ereignissen vorbeugen.

Ziele:
· Erosionsschutz auf den landwirtschaftlichen Flächen verbessern
· Entlastung der Kanalisation durch dezentralen Wasserrückhalt
· Überschwemmungen der genannten Ortsteile vermeiden

Projektorganisation und Umsetzung:
Organisation des Projektes – Projektbeteiligte:

· Gemeinde Ehekirchen
· Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
· Ingenieurbüro H&S
· Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF), Pfaffenhofen a.d.Ilm


Die Gemeinde Ehekirchen ist zentraler Projektträger und Motor vor Ort. Die Kommune unterstützt die Realisierung von Rückhaltemaßnahmen, insbesondere durch Flächenbereitstellung.
Das Amt für Ländliche Entwicklung ist Projektträger und Fördermittelgeber für die fachliche Projektbegleitung und Maßnahmenumsetzung.
Das Büro H&S ist der fachliche Ansprechpartner des Projektes. Das Ingenieurbüro entwickelt individuelle Lösungen zum Wasserrückhalt und Erosionsschutz, koordiniert Bewirtschaftungs- und Baumaßnahmen und begleitet den jeweiligen Träger bis zur Maßnahmenumsetzung.
Das Fachzentrum für Agrarökologie und das AELF Pfaffenhofen a.d. Ilm beraten Bewirtschafter über produktionsintegrierte Maßnahmen und Förderprogramme zum Erosionsschutz.

Maßnahmenschwerpunkte:
· Oberflächenabfluss durch dezentrale, in die Landschaft integrierbare Strukturen abbremsen und Niederschlag nahe am Entstehungsort zurückhalten; z.B. über bewirtschaftbare Staubereiche, begrünte Abflussmulden
· Optimierung der Wegentwässerung, damit Wege nicht als Abflussrinnen dienen
· Schutz der Ackerflächen vor Erosion durch Bewirtschaftungsmaßnahmen
· Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit der Böden durch optimierte Bewirtschaftung

Projektstand:
Der Muttertagsregen 2018 zeigte deutlich Schwachstellen im Wasserregime, die zu Beeinträchtigungen und Schäden in den Orten führen. Die Gemeinde hat in 8 Ortsteilen 15 Brennpunkte identifiziert und sich damit an das Amt für Ländliche Entwicklung in München gewandt, das boden:ständig in Oberbayern koordiniert. Die Ländliche Entwicklung finanziert seit 2020 auch für Ehekirchen die Arbeit des Ingenieurbüros H&S, das in der Entwicklung von boden:ständig-Maßnahmen große Erfahrung hat.
Zuerst ging es um die Erhebung des Bestandes, die Feststellung der Ursachen und erste Maßnahmenvorschläge zur Entschärfung der Brennpunkte. Das erfolgte im vergangenen Spätwinter 2020 mit Bürgerinnen und Bürgern in mehreren Ortsterminen. Es ist nicht Aufgabe des Ingenieurbüros, für boden:ständig technisch möglicherweise ideale Maßnahmen zu planen –unabhängig von der Realisierbarkeit. Vielmehr soll es in Zusammenarbeit mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, den Landwirten und Eigentümern, der Gemeinde und Fachstellen realisierbare Lösungen entwickeln. Dazu braucht es viel Abstimmung vor Ort. Dabei kam Corona dazwischen. Um zu Lösungen zu kommen, müssen die engagierten Bürgerinnen und Bürger vor Ort Bescheid wissen. Was will boden:ständig? Was kann man damit erreichen? Was nicht? – usw.. Versammlungen dazu mussten aufgrund der Pandemie-Entwicklung abgesagt werden.
Eine Reihe „boden:ständig“ im Gemeindeblatt, die 2021 erscheint und mit Erscheinen auch hier zur Verfügung steht, soll statt dessen von der Vorgehensweise, den Voraussetzungen, Zielen, Möglichkeiten und Grenzen von boden:ständig handeln. Es sind folgende Themen vorgesehen:


Projektkontakt:
Büro H&S
Felix Schmitt
fes@h-und-s.de

Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
Katharina Bräustetter
Projektkoordination boden:ständig
Katharina.Braeustetter@ale-ob.bayern.de



Projektgebiet
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Neuburg – Schrobenhausen
Gemeinden: Ehekirchen
Natur-/Produktionsraum: Aindlinger Terrassentreppe / Donaumoos
Größe: ca. 2800 ha

Projektlaufzeit
seit Dezember 2019


Regierungsbezirk: Oberbayern