Die Flurwege dienen teilweise als Wasserabflussrinnen, da Wegseitengräben verlandet und ohne Funktion sind. Somit kommt es zu einer Beschleunigung des Wasserabflusses. Viele Wege sind zudem auf die Ortschaften hin ausgerichtet und verschärfen die Hochwasserproblematik noch. Es kommt zu einer Beschädigung der Wege, der landwirtschaftlichen Flächen und teilweise der Gebäude.
Engstelle ist der verrohrte Würgersbach im Ortsbereich von Lessau. Hier ist der Querschnitt der Verrohrung für die ankommenden Wassermassen bei Starkregenereignissen nicht ausreichend.
Auf den Ackerflächen kommt es aufgrund der Hanglage zu Erosion. Dabei wird Bodenmaterial abgeschwemmt und auf den Flächen verlagert bzw. gelangt zusammen mit dem abfließenden Oberflächenwasser in die Gewässer.
Die Gewässer tiefen sich durch Hochwasserereignisse immer stärker ein.
Umfangreiche Voruntersuchungen zur Erosions- und Hochwasserproblematik haben bereits stattgefunden, u.a. im Projekt „Landschaft VITAL“.
Gemeinde und Landwirte haben die Problematik erkannt und in vielen Versammlungen und Arbeitskreisen bereits umfangreiche Vorarbeit geleistet.
Die BBV Landsiedlung hat die Landwirte und Grundeigentümer bei der Umsetzung zusätzlicher dezentraler Maßnahmen zum Boden- und Stoffrückhalt beraten.
Nördlich von Lessau wurde an einer erosionsgefährdeten Ackerfläche die durchwachsene Silphie als Dauerkultur durch den Landwirt eingesät
Östlich von Lessau wurde 2022 im Rahmen der Flurneuordnung in einer Gelandemulde ein bestehender Feldweg als Damm zum Wasser- und Sedimentrückhalt bei Starkregen höher gelegt.
Die boden:ständig-Umsetzungbegleitung ruht derzeit
Die Umsetzung der baulichen Maßnahmen erfolgt über das Flurneuordnungsverfahren. (Verfahren Lessau-Lankendorf II)
Ziele:
- Vermeidung von Überschwemmungen
- Erosionsschutz auf den landwirtschaftlichen Flächen
- Vermeiden von Sedimenteintrag in die Gewässer
- Entlastung des Gewässernetzes durch Wasserrückhalt in der Fläche
- Schutz der Ackerflächen vor Erosion durch Bewirtschaftungsmaßnahmen
- Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit der Böden durch optimierte Bewirtschaftung
- Temporäre Rückhaltung des Niederschlagswassers in der Fläche
- Schaffung von Strukturen in der Landschaft zur Verlangsamung des Abflusses und zum Rückhalt des Niederschlagswassers in der Fläche
- Ausfiltern des Sedimentmaterials aus dem abfließenden Oberflächenwasser
- Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen für Rückhaltemaßnahmen so gering wie möglich halten.
- Optimierung des Wegenetzes, damit Wege nicht als Abflussrinnen dienen.
Projektlaufzeit
ab 2017
Natur-/Produktionsraum
Obermainisches Hügelland
Größe
ca. 950 ha
Projektgebiet
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreise: Bayreuth
Gemeinden: Markt Weidenberg