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Gelungene Umstellung auf Mulchsaat zu Mais

Projekt: Oberkotzau
Lage der Ackerflächen im Nordosten von Oberkotzau.
Lage der Ackerflächen im Nordosten von Oberkotzau.
© Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung, verändert und ergänzt.
Im zweiten Jahr des boden:ständig Projektes haben einige Landwirte für den Mais eine geänderte Anbaupraxis mit Zwischenfrüchten erprobt. Hier wird der erfolgreiche Bewirtschaftungsversuch beschrieben.

Anlass / Problemstellung
Auf den Ackerflächen im Nordosten von Oberkotzau werden durch Starkregen immer wieder Erosionsereignisse ausgelöst. Betroffen sind besonders Sommerungen wie Sommergerste, Hafer und vor Allem Mais.

Umsetzung / Organisation
Im zweiten Jahr des boden:ständig Projektes haben nun einige Landwirte für den Mais eine geänderte Anbaupraxis mit Zwischenfrüchten erprobt. An Stelle des Pflügens oder tiefer Bodenbearbeitung im Frühjahr wurde bereits im Herbst nach der Getreideernte eine tiefmischende Bodenbearbeitung mit dem Grubber durchgeführt. 1,5-2 t Kalk pro ha wurden ausgebracht und zur Saat der Zwischenfruchtmischung flach im Saathorizont eingemischt. Witterungsbedingt wurden die Zwischenfrüchte erst Ende August 2021 gedrillt und damit später als in anderen Jahren.
Entscheident war jedoch nicht der Zeitpunkt, sondern die Vorbereitung, wie im Bodenprofil zu sehen ist. Bereits Mitte September waren die Wurzeln trotz des spärlichen Aufwuchses in der Lage, den Boden zu erschließen. Sommerwicke, Alexandriner-Klee, Perser-Klee, Phacelia und Ramtillkraut bilden ein feines Wurzelgerüst, an dem sich in kürzester Zeit Bodenhosen anlegen. Wicken durchwurzeln den Boden bis 30 cm und sorgen für eine erhöhte Bodenatmung.
Während des Frostes im Winter wurde die Zwischenfrucht gewalzt. Das unterbricht die Leitbahnen in den Stängeln und unterstützt das Abfrieren. Im Ergebnis bildete die Zwischenfrucht einen Mulchteppich.
Der dichte Bestand unterdrückte Unkräuter und Ausfallgetreide sehr gut, so dass auf eine frühe Bodenbearbeitung oder Herbizidanwendung im Frühjahr 2022 verzichtet werden konnte. Ein flacher Grubberstrich mit flach angestellten Flügelscharen reichte aus, dem Mais beste Voraussetzung zur Saat zur verschaffen. Die so grob gebliebenen Stängel z.B. der Phacelia schützen den Boden vor Erosion und unproduktiver Verdunstung. Darüber hinaus ernähren sie das Bodenleben und liefern organische Substanz zur Humusbildung.
In der Folge konnte sich der Mais im Frühjahr 2022 auch bei der reduzierten Bodenbearbeitung zügig entwickeln. Der Maisauflauf in das grobe Saatbett war unproblematisch und sehr gleichmäßig. Dies wurde durch die Vorbereitung der Fläche, aber auch durch eine exakt durchgeführten Mais Aussaat mit langsamer Drillgeschwindigkeit von 7-8 km/h erreicht.

Kontakt
Hans Koch, DöhlerAgrar
hans.koch@doehler-agrar.de
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