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Bodentag in Rohr

Boden verstehen - Erosion mindern

Projekt: Rohr
Reinhard Wesinger vom GeoTeam erläutert in der Bodengrube die Bodeneigenschaften und deren Entstehung
Reinhard Wesinger in der Bodengrube
© Heidi Lehmal (GeoTeam)
Am 12. November 2021 veranstaltete das GeoTeam – Gesellschaft für umweltgerechte Land- und Wasserwirtschaft mbH in Kooperation mit dem AELF Roth-Weißenburg im boden:ständig Projektgebiet Rohr, auf einer Zwischenfruchtfläche von Herrn Burger, einen Bodentag. Das Augenmerk der Veranstaltung lag auf der Vermittlung des Zusammenspiels der verschiedenen Aspekte Bodengenese, Bodenstruktur, Bodenbiologie und Zwischenfruchtanbau. Nur durch standortangepasste Bewirtschaftung und einem sensiblen Umgang mit Boden kann das Ziel, Niederschlag bereits auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen zurückzuhalten, erreicht werden.
Nach einer kurzen Einführung durch Bürgermeister Felix Fröhlich, der die Starkregenereignisse der letzten Jahre ins Gedächtnis rief, konnten Landwirt:innen und interessierte Bürger:innen an vier verschiedenen Stationen den Themenkomplex Boden näher kennenlernen. 
Reinhard Wesinger zeigte in einer Bodengrube die verschiedenen Bodenhorizonte und erläuterte deren Entstehungsgeschichte. Johannes Herold erklärte anhand einer Spatenprobe die wichtigsten Indikatoren für eine stabile und poröse Bodenstruktur - ausschlaggebender Faktor für eine hohe Infiltrationsleistung auf dem Acker und optimales Pflanzenwachstum. Eine stabile Bodenstruktur ist allerdings nur durch biologische Prozesse zu erreichen. Michael Cormann veranschaulichte daher die zahlreichen Funktionen des Bodenlebens. Dabei wurde vor allem auf die positiven Effekte von Regenwürmern, Bakterien und Mykorrhiza-Pilzen eingegangen. Außerdem wurde auch die Schlüsselrolle von grünen, wachsenden Pflanzen, die Sonnenenergie zunächst durch Photosynthese absorbieren und dann in Form von Wurzelausscheidungen in den Boden pumpen, beleuchtet. Ewald Herrmannsdörfer stellte anhand des gut gelungenen Zwischenfruchtbestandes verschiedene Effekte hinsichtlich Erosionsschutz, Grundwasserschutz, Bodengare und Humusaufbau dar. Dabei wurden vor allem auch auf Herausforderungen und Probleme, die der Zwischenfruchtanbau für Landwirt:innen mit sich bringt, diskutiert.
Es wurde deutlich, dass der Zustand des Bodens nicht nur für erfolgreichen Ackerbau, sondern auch für das Erbringen gesamtgesellschaftlicher Leistungen (v.a. Erosionsschutz, Gewässerschutz und CO2-Speicherung) die wichtigste Stellschraube ist. Im Anschluss an die verschiedenen Stationen tauschten sich die Teilnehmer bei einer Brotzeit über Ideen und Erfahrungen aus.
Trotz des nass-kalten Wetters trafen sich am Nachmittag viele Landwirt:innen an weiteren Zwischenfruchtversuchsflächen, die zugeschnitten auf das Thema „ Zwischenfruchtanbau nach Tabak im roten Gebiet“ angelegt wurden. Frau Dr. Brunner (AELF Roth, Pflanzenbauberaterin) und Christiane Müller (AELF Roth, Wasserschutzberaterin) stellten die eingesäten Zwischenfruchtmischungen vor und führten weiterführende Tests bezüglich Bodenstruktur, Aggregatstabilität und pH-Wert durch.
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