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Zwischenfruchttag in Ermetzhofen

Projekt: Ermetzhofen
Foto: Alexandrinerklee - zu sehen ist der Übergang des oberirdischen Pflanzenaufwuchses zur Wurzel mit Knöllchen
Kleine Knöllchen - große Wirkung: Alexandrinerklee mit gut ausgebildeter Wurzel mit Knöllchen
© Hans Koch (DöhlerAgrar)
Am Samstag, den 13.11., begann um 9:00 nach kurzer Begrüßung ein Rundgang in der Ermetzhöfer Flur.
Auf 4 Standorten mit jeweils unterschiedlichen Zwischenfrucht-Anbaustrategien konnten die positiven Wirkungen der Zwischenfrüchte auf Bodenstruktur, Bodengefüge und Ton-Humuskomplexe aufgezeigt werden.
Am 1. Standort wurde nach der Ernte der Wintergerste bei sehr feuchten Bedingungen mit daraus resultierenden Bodenverdichtungen einjähriges Weidelgras angebaut. Das Weidelgras entwickelte sich sehr gut. Deutlich zu sehen ist eine Durchwurzelung bis in 30 cm Tiefe, wodurch die Bodenverdichtungen aufgelockert werden. Vor der Maissaat im Frühjahr sollte hier max. eine Bodenbearbeitung auf Saattiefe durchgeführt und nach dem Auflaufen eine kleebetonte Untersaat etabliert werden. So wird das Erosionsrisiko deutlich vermindert. Statt Pflug und Glyphosat wird für die Bodenbearbeitung ein Flachgrubber mit Flügelscharen nach der Gärrestausbringung eingesetzt. Dieser hobelt den Wiederaustrieb des Weidelgrases zuverlässig ab.

Am 2. Standort konnte gezeigt werden, dass die spät ausgebrachten Zwischenfrüchte – hier u.a Phacelia, Alexandriner Klee, Kresse - ihre bodenverbessernde Wirkung auch mit nur 10 cm oberirdischen Wuchs erfüllen. Alle Teilnehmer zeigten sich überrascht hier Wurzeln bis in 30 cm Tiefe zu sehen, die das Bodenleben mit wichtigen Nährstoffen wie Kohlehydraten, Lipiden und Eiweißen versorgen. Dadurch sind Pilze und Mikroorganismen in der Lage Humus aufzubauen und stabile Bodenkrümel zu bilden.

Am 3. und 4. Standort konnten die Unterschiede einer senf- und kleebetonten Mischung im Vergleich herausgestellt werden. Trotz des teilweise 60 cm langen Senfbestandes, waren die Wurzeln kaum in mehr als 15 cm Tiefe gewachsen. Auf der Nachbarparzelle, mit einer Mischung aus Klee, Wicke, Kresse und Phacelia, war hingegen eine Durchwurzelung bis 30 cm Tiefe zu finden. Auf diesem Standort könnte im Frühjahr nur mit einer flachschneidenden Bodenbearbeitung ein ideales erosionsstabiles Saatbett vor Mais entstehen.

Herzlichen Dank an die Betriebe Oppelt und Dehner, auf deren Flächen wir waren. Besonders in diesem witterungsbedingten schwierigen Jahr war es nicht selbstverständlich, daß der Mehraufwand durch die breiten Mischungen angenommen und umgesetzt wurde. Der Praxisdialog auf den verschiedenen Flächen hat die Landwirte überzeugt, die Zwischenfrucht nicht mit den Augen einer "Kuh" zu sehen, sondern tiefer in den Boden zu schauen. Die intensive Diskussion auf den verschiedenen Flächen in Verbindung mit den unterschiedlichen Zwischenfruchtarten ließ die über 3 stündige Runde wie im Flug vergehen.
Der Grundstein auf den besichtigten Flächen für einen erosionsmindernden Anbau von Sommerungen wurde von den Landwirten in Ermetzhofen und Ergersheim gelegt.
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