Viele kleine Schritte schaffen hier Kaskadeneffekte und entfalten erst im Verbund miteinander ihre volle Wirkung, denn kleine, dezentrale Maßnahmen sind mit wenig Aufwand umsetzbar, verursachen geringere Eingriffe in die Landschaft und sind kostengünstig.
„Wie die meisten boden:ständig-Maßnahmen haben die Mini-Rückhalte und die beiden größeren Teiche einen Mehrfachnutzen: Sie fangen abgeschwemmte Sedimente auf, reduzieren die Fließgeschwindigkeit von abfließendem Oberflächenwasser zurück und geben dieses nur gedrosselt nach unten weiter“, erklärt Daniel Spaderna, boden:ständig-Projektbeauftragter des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberfranken. Dies wirke sich sehr positiv auf den Landschaftswasserhaushalt aus, da beispielsweise mehr Wasser in der Fläche versickern könne. Zudem würden Flachwasserzonen wertvolle Lebensräume schaffen und trügen somit zur Steigerung der Biodiversität bei.
Auch die Hecken haben eine Mehrfachfunktion: Sie bremsen den Oberflächenabfluss von Wasser, reduzieren die Boden- und Winderosion und fördern die Infiltrationsfähigkeit. Außerdem erhöhen sie die Strukturvielfalt und tragen zu einer Steigerung der Biodiversität in der Kulturlandschaft bei. Damit soll nicht nur die Bodenfruchtbarkeit der landwirtschaftlichen Flächen verbessert werden, sondern auch die Gefahr durch Starkregenereignisse beim Haaghof und in der unterliegenden Gemeinde Ködnitz reduziert werden. Bodenmodulation und Hecken dienen dem Wasserrückhalt in der Fläche, der Minderung von Winderosion und dem verlangsamten Wasserfluss bei Starkregen.
Gefördert wurden die verschiedenen Teilprojekte durch das ALE Oberfranken über das Förderprogramm KULAP I88 „Anlage von Struktur- und Landschaftselementen“ und das Förderprogramm FlurNatur. Der Fördersatz beträgt 80% beim KULAP I88 sowie 75% bei FlurNatur.
Der ökologische Umbau des Haaghofs ist das Herzensprojekt von Eigentümer Marcus Krehan. Gemeinsam mit dem Büro Holzer permaculture solutions GmbH aus Österreich und dem GeoTeam Bayreuth plante er mehrere boden:ständig-Maßnahmen.