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Zwischenfrucht-Feldtag im Projektgebiet Birklingen-Dornheim

Projekt: Birklingen-Dornheim
Zwischenfrucht-Feldtag in Dornheim am 07.11.2024
Zwischenfrucht-Feldtag in Dornheim am 07.11.2024
© Jonas Preinl (GeoTeam)

Auf der Demofläche wurde Ende Juli Dinkel gedroschen. Wegen einer verzögerten Lieferung des Zwischenfrucht-Saatguts konnte die Demofläche erst wesentlich später (Ende August) bestellt werden. Richtig aufgelaufen ist die Zwischenfrucht dann erst nach den ersten Niederschlägen im September. Aufgrund dieser Umstände konnte die Variante Direktsaat mit einer Zinkensämaschine ihre Vorteile hinsichtlich der Ausnutzung der Restfeuchte und einer längeren Wachstumsperiode für die Zwischenfrucht nicht ausspielen. Anfang September war der Feldaufgang auf dem relativ tonigen Standort zwar zunächst vielversprechend, die (wärmeliebenden) Zwischenfrüchte entwickelten sich aber vermutlich wegen geringer Durchlüftung und Nährstoff-Mineralisation sehr zögerlich. Folglich war auch die Durchwurzelung des Bodens nicht zufriedenstellend. In den Fahrspuren des Mähdruschs und der Gülleausbringung wurde das Pflanzenwachstum zusätzlich erschwert. Die Varianten mit tiefer Lockerung (Pflug, Grubber) konnten diese Probleme entschärfen. So zeigte sich nicht nur oberflächlich ein wesentlich wüchsigerer Bestand. Auch das Wurzelwachstum der verschiedenen Zwischenfrucht-Komponenten profitierte von der Lockerung. Eindrücklich war auch der Unterschied an der Bodenoberfläche. Während die Bodenoberfläche in der Pflug Variante von großen, scharfkantigen Kluten ohne jegliches Zeichen biologischer Aktivität geprägt war, konnte sich in der Direktsaat unter dem Dinkel-Stroh eine schöne biologische Krümelung aufbauen. Die Wasserinfiltration war aber trotzdem in beiden Varianten sehr gut. Bei einem einfachen Infiltrationsversuch konnten mehr als 100 Liter pro Quadratmeter in wenigen Minuten versickern.

Bei der Veranstaltung wurde mit den teilnehmenden Landwirten ausgiebig über die verschiedenen Vor- und Nachteile des Pflugs, bzw. der tiefen Lockerung mit dem Grubber gefachsimpelt. Zwar fanden alle Teilnehmer die Potenziale der Direktsaat sehr interessant, es wurde allerdings deutlich, dass es dabei um ein Ackerbausystem geht, bei dem viele Faktoren ineinandergreifen müssen. Der alleinige Verzicht auf Bodenbearbeitung reicht lange nicht aus. Dies gilt insbesondere für die schweren Böden im Projektgebiet. So musste man gemeinsam feststellen, dass der Regenwurm in der Direktsaat-Parzelle durchaus noch einiges zu tun hat, um eine konservierende Mais-Aussaat im Frühjahr 2025 zu ermöglichen. Die Entwicklung der Bodenstruktur auf der Demofläche soll in den nächsten Monaten weiter beobachtet werden.

Im Anschluss an den landwirtschaftlichen Teil der Veranstaltung wurde im Wirtshaus ein erster Entwurf des Bestands- und Bewertungsplans sowie des Maßnahmenplans vorgestellt. In diesem Zuge konnten direkt neue Informationen an den Brennpunkten sowie zu den Maßnahmenvorschlägen gesammelt und verschiedene Möglichkeiten zur Flächenbereitstellung diskutiert werden. Einzelne Ergänzungen werden nun noch in den Planungsprozess eingearbeitet, damit dieser Ende des Jahres als Grundlage für eine zügige Umsetzung effektiver Maßnahmen an die Stadt Iphofen und die örtlichen Betroffenen übergeben werden kann.

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