Am 15.10. 2020 fand der 2. Praxisdialog statt. Der Teilnehmerkreis, mit mehr als 40 Personen, war bunt gemischt. Neben Bürgermeister Rainer Hufnagel und Werner Plettl von der Gemeinde Obernzenn, zwei Mitarbeitern vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Uffenheim, Wasserberater Matthias Rummer vom AELF Ansbach, der Raiffeisen Waren Mittelfranken, kamen Landwirte aus der Gemeinde und aus den Nachbargemeinden. Auch die Presse war mit Fritz Arnold anwesend. Helmut Döhler von DöhlerAgrar stellte in seiner Begrüßung heraus, das die Anforderungen an Landwirte immer vielschichtiger werden, neben den bescheidenen wirtschaftlichen Erträgen kommen nun auch die Effekte des Klimawandels und des Bodenschutzes hinzu. Er betonte, dass das Projekt boden:ständig eine Unterstützung für Landwirte liefert, wie man sich in der Bewirtschaftung an die neuen Bedingungen anpassen kann. Frau Riedel (AELF) stellte zu Beginn der Veranstaltung verschiedene Zwischenfruchtmischungen vor und erklärte deren Unterschiede hinsichtlich Resistenz gegen Trockenheit verschiedener Früchte, Bodenlockerung durch verschiedene Wurzelausprägungen usw..
Hans Koch ging im Anschluss näher auf die verschiedenen Mischungen ein, wobei man bei der Auswahl vom Zustand des Bodens im Saatjahr und der vorgesehenen Kultur im Folgejahr ausgehen sollte. Anhand einer Anfang August gesäten Fläche zeigte er die positiven Wirkungen, die die Zwischenfrüchte – hier eine Mischung aus Ackerbohne, Kresse, Leindotter, Rotwicke und Ramtillkraut – bereits nach kurzer Zeit haben. Zudem erklärte Hans Koch die Möglichkeiten wie man ab Winter die Zwischenfruchtmatten bearbeitet um ein geeignetes Saatbett zu bereiten.
Da die Familie Sturm freundlicher Weise die Hofwerkstatt zur Verfügung stellte, konnten in der Wärme wichtige Zwischenergebnisse der Arbeit des boden:ständig Teams gezeigt werden.
Robert Vandré von Schmidt und Partner erläuterte den Erosionsschutz in der Landschaft am Beispiel des benachbarten Brachbach. Durch die Zusammenlegung kleiner Ackerschläge sind große, einheitlich und arbeitswirtschaftlich effektiv bewirtschaftbare Flächen entstanden. Dies fördert aber auch die Erosion durch große Hanglängen. Moderne Straßen und Flurwege sind mit Seitengräben versehen, die mit dem Oberflächenabfluss erodierten Boden in die Gewässer transportieren. Wir können heute nicht mehr die kleinen Schläge früherer Zeiten bewirtschaften. Für einen gebremsten Wasserabfluss und den Rückhalt des Bodens kann dennoch viel getan werden: Unvermeidliche Gräben können mit dauerbegrünten Pufferstreifen versehen werden. Große Hanglängen können durch Erosionsschutzstreifen - im Idealfall Hecken - unterbrochen werden. Hans Koch trug mit Theorie zum Boden und Pflanzenwachstum bei. Es schloss sich eine rege Diskussion an.
2. Praxisdialog – großes Interesse bei den Bauern aus Obernzenn und der Umgebung
Datum
20. Oktober 2020
Regierungsbezirk
Mittelfranken