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Zwischenbilanz Herbst 2020

Zwischenfrüchte und Erosionsschutzmaßnahmen

Projekt: Oberkotzau
Foto: Ein Landwirt betrachtet den Aufgang der Zwischenfrucht auf seinem Acker
Zufrieden mit dem Aufgang: Zwischenfrucht in Mulchsaat und mit bodennaher organischer Düngung
© Hans Koch (DöhlerAgrar)
Zwischenfrüchte, Mulchsaat, Kalkung
Zwischenfrüchte und Kulturen in Mulchsaat zu etablieren, stellt in der kühlen nordostbayerischen Region, in der Oberkotzau liegt, eine Herausforderung dar. Sie wird von den Landwirten angenommen: Auf vielen Flächen wurden erfolgreich Zwischenfrüchte mit hoher Biodiversität und Artenreichtum etabliert. Die Bodenbearbeitung wurde der Nachfrucht entsprechend gestaltet, so dass eine tiefe, mischende frühe Bodenbearbeitung im Frühjahr 2021 nicht notwendig erscheint.
So kann die natürlich gewachsene Bodenkrümelung mit ihrer Aggregatstabilität und offenen Bodenstruktur an der Bodenoberfläche erhalten bleiben. Sommergerste, Hafer und Mais können dann in ein sich schnell erwärmendes Saatbett abgelegt werden. Auf die Bedeckung mit Mulch aus der Vorfrucht (Stroh) und Rauigkeit der Bodenoberfläche wurde geachtet. Zusätzlich wurde eine Kalkung für stabile Struktur und höhere Wasserinfiltration nach der Saat auf vielen Flächen ausprobiert. Augenscheinlich haben die Maßnahmen Erfolg: Trotz stärkerer Niederschläge im August und September konnten wir auf diesen Böden keine Erosion feststellen.

Organische Düngung
Auch eine verbesserte organische Düngung wurde erfolgreich versucht: Die Ausbringung erfolgte bodennah im Bestand der wachsenden Zwischenfrucht. Dadurch konnte sich die Zwischenfrucht schnell etablieren. Die Feinwurzeln können den ausgebrachten organischen Dünger aufnehmen und damit konservieren - wichtig auch für den Grundwasserschutz. Das "Wachswetter" im August konnte so für Wurzel und Biomasseproduktion und damit für den Aufbau von Nährhumus genutzt werden.

Untersaaten im Mais
Trotz geringer Niederschläge konnte sich die Untersaat etablieren. Entscheidend hierfür war die richtige Wahl der Pflanzenschutzmaßnahme und die Kalkung nach der Saat. Untersaat und Kalkung werden helfen, den Boden länger offenzuhalten und die Regeninfiltration zu verbessern. Damit dienen sie dem Erosionsschutz und der Grundwasserneubildung.

Vorbereitung / Planung
Weitere Erosionsschutzmaßnahmen
Der Erosionsschutz auf den Flächen ist entscheidend sowohl für den Bodenschutz als auch für den Schutz vor Überschwemmungen bei Starkregen. Doch auch wenn Oberflächenabfluss auftritt und der Boden in Bewegung kommt, sollen Boden und Wasser möglichst gebremst und in der Fläche gehalten werden. Dazu wurden im gesamten Projektgebiet Stellen aufgenommen, an denen mögliche Erosionsflächen an Gräben und Gerinne anschließen oder auch die Wohnbebauung angrenzen. Hier werden wir Maßnahmen zur Pufferung und Abflussverzögerungen vorschlagen.
Auf stark hängigen Ackerflächen können auch Erosionsschutzstreifen, wie sie im Gebiet schon an vielen Stellen in Form von Hangkanten, Rainen und Hecken vorhanden sind, sinnvoll sein.

Umsetzung / Organisation
Bei unserem 2. Praxisdialog am Samstag den 24.10.2020 werden die Landwirte die Wirkungen der Maßnahmen und geänderten Anbauverfahren vor Ort in Augenschein nehmen und diskutieren.
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