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Erste Geländebegehung an der Kleinen Kahl

Treffen mit den Landnutzern im Projektgebiet zur Abklärung der aus ihrer Sicht notwendigen Maßnahmen zur Abflussverbesserung und Erosionsminderung

Projekt: Kleine Kahl
boden:ständig
boden:ständig
© Christopher Batrla
Anfang Oktober trafen sich Frau Priesemann (ALE Unterfranken) und Frau Heilmeier (Wasserbeauftrage des AELF Karlstadt) mit den Flächennutzern des boden:ständig-Projektgebiets "Kleine Kahl". Herr Dr. Michael Link vom Büro für multifunktionale Umweltplanung und Beratung (UP&B), welcher die Maßnahmenplanung des b:s­-Projekts durchführen wird, erläuterte die Projektinhalte und -ziele. Die Kommunale Allianz Kahlgrund­-Spessart wurde durch Herrn Christopher Batrla vertreten.

Anlass / Problemstellung
Nach einer ersten Inaugenscheinnahme des Projektgebietes Mitte Juli diesen Jahres, wurde den betroffenen Landnutzern das Projekt boden:ständig "Kleine Kahl" inhaltlich vorgestellt. Gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten wurden dann die aus ihrer Sicht notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Oberflächenwasser-­Abflusssituation angesprochen. Weiterhin wurden allgemeine Aspekte des Erosionsschutzes angesprochen sowie konkrete Maßnahmen zum Erosionsschutz vorgestellt werden (z. B. Schutzstreifen nach KULAP).

Verbesserung des Abflussgeschehens
Zuerst wurde die Umgrenzung des Projektgebietes sowie die Verteilung der Böden und deren Erosionsanfälligkeit im b:s­-Projektgebiet vorgestellt und erläutert. Danach erfolgte die Besichtigung des von der südlichen Projektgrenze aus nach Norden hin steil in den Taleinschnitt der Kleinen Kahl verlaufenden Schotterweges. Der betreffende Wirtschaftsweg ist bereits stark ausgewaschen. Dies ist zum einen auf die mangelnde Grabenpflege des östlich vom Weg verlaufenden Wegseitengrabens zurückzuführen. Der betreffende Graben ist mindestens auf der Hälfte der Strecke, ausgehend von der Kuppe, verlandet (siehe beigefügte Abbildung).Weiterhin wurde das Weg-­Banket seit längerer Zeit nicht mehr abgeschoben, so dass das gesamte Niederschlagswasser direkt dem Schotterweg folgend ablaufen muss und somit diesen in Mitleidenschaft zieht.
Das Oberflächenwasser wird deshalb ausgehend vom Schotterweg direkt auf den im Tal in westlicher Richtung verlaufenden, asphaltierten Weg nach Kleinkahl gelenkt. Dort kommt es am östlichen Ortsrand regelmäßig zu Überschwemmungen (siehe beigefügte Abbildung).
Vor Ort wurden Möglichkeiten der Verbesserung des Abflussgeschehens im Bereich des südlich des Projektgebietes liegenden Hangkomplexes diskutiert. Einhellige Meinung war, dass der Graben entlang des abschüssigen Weges wieder aktiviert werden muss. Dies könnte z. B. im Rahmen einer sog. "Wachsenden Flurneuordnung" gelingen. Hierbei könnte noch zusätzlich die zu stark hangabwärts gerichtete Lage der Ackerschläge im Hangbereich wieder in eine, der Hangkontour folgenden Richtung gebracht werden. Die Bestandskartierung hat bereits gezeigt, dass diese "Fehlstellung" der Ackerschläge bewirtschaftungsbedingte Erosion größeren Ausmaßes hervorruft.

Reduzierung der Bodenerosion
Anknüpfend an den ersten Block der Veranstaltung, wurde anhand der im mittleren Teil des Projektgebiets liegenden, nördlich an die Kleine Kahl angrenzenden, beiden Ackerschläge erläutert, welche Prozesse zur Bodenerosion führen und welche Maßnahmen hierbei Abhilfe leisten können. Die zuständig Wasserberaterin, Frau Heilmeier, hat auf die Möglichkeiten und Grenzen der nach KULAP anzulegenden Schutzstreifen hingewiesen. Es ist geplant hierzu Einzelgespräche mit den betroffenen Landnutzern zu führen.

Vorbereitung / Planung
Im Verlaufe dieses Feldgespräches kam der Wunsch der Landwirte auf, auch Aspekte des Kulturzustandes des Bodens in das Projekt mit einzubringen. Gerade die vergangenen Jahre mit stark wechselnden Witterungsbedingungen haben gezeigt, dass zum einen die Regenverdaulichkeit der Böden bei Starkregen gesteigert werden sollte und zum anderen wasserschonende Bewirtschaftungs­ und Bodenbearbeitungskonzepte geprüft und angewandt werden müssen, um den Ertrag der Feldfrüchte in Zukunft zu stabilisieren.

Nach Fertigstellung des Bestands­ und Bewertungsplanes sowie der Maßnahmenplanung für das b:s­ Projektgebiet "Kleine Kahl" im Oktober und November, soll Anfang Dezember 2020 ein Treffen stattfinden, in dessen Rahmen die Ergebnisse der Kartierung und Maßnahmenplanung vorgestellt und diskutiert werden.
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