Zwei Ackerflächen mit einer durchschnittlichen Hangneigung von 8 - 9%, die hangabwärts gerichtete Bewirtschaftungsrichtung, (sehr) lange erosive Hanglängen von bis zu 260 Metern. Der nach „ABAG Interaktiv“ berechnete mittlere, langjährige Bodenabtrag auf einer dieser beiden Flächen lieferte eine Toleranzüberschreitung von 16 t/(ha*a) (vgl. Bild Toleranzüberschreitung…). Jährliche Bodenerosion und Verlagerung des abgetragenen Materials in die nahegelegene Ölschnitz: Das war die Ausgangslage im Februar 2020.
Heute - knapp 6 Monate später - bietet sich ein anderes Bild: Herr Herrmannsdörfer (GeoTeam) beriet die Bewirtschafter der Flächen hinsichtlich Erosionsvermeidung auf der Fläche durch Bewirtschaftungsänderung und entsprechend dazu passender KULAP-Fördermöglichkeiten.
So wurde von den aufgeschlossenen Landwirten zum einen eine 5-jährige Blühfläche (KULAP B48) angelegt. Bereits bei der Saatbettvorbereitung dieser Fläche wurde zudem der Vorschlag, die Bewirtschaftungsrichtung erosionsmindernd auf „quer zum Hang“ zu ändern, gleich umgesetzt. Ebenfalls für einen 5-jährigen (Verpflichtungs-)Zeitraum wurde auf der andern Fläche der Acker in Grünland umgewandelt (KULAP B28).
In den kommenden Jahren sollte der nun hohe und dauerhafte Bedeckungsgrad die Regenerosivität auf den Flächen deutlich verringern. Die Wurzeln stabilisieren zusätzlich den Boden und das Infiltrationspotential der Böden sollte sich steigern.
Die eigentlich angedachte Hanglängenteilung mit gezielter Ableitung von Niederschlagswasser an der langgesteckten Ackerfläche sowie die Anlage eines Sedimentfangs am Fuß der jetzigen Blühfläche sind somit vorerst hinfällig. Das Ziel, die Flächen vor Erosion zu schützen bzw. diese deutlich zu reduzieren, konnte somit auch ohne Baumaßnahmen erreicht werden.
Übrigens: Die Umwandlung der Ackerfläche in Grünland ist Bestandteil des Beitrags zum Thema „boden:ständig“ der Sendung „Unser Land“ des Bayerischen Rundfunkt am 24.07.2020 um 19.00 Uhr
Maximale Erosionsvermeidung durch Grünlandansaat und Blühfläche
Datum
22. Juli 2020
Regierungsbezirk
Oberfranken