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Gemeinsam für einen sauberen See

Projekt: Eixendorfer See
Erosionsmindernde Mulchauflage
Erosionsmindernde Mulchauflage
© Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung
Neunburg v. W. Im Eixendorfer Stausee kommt es regelmäßig zu einer Blaualgenblüte aufgrund einer hohen Nährstoffbelastung des Gewässers.
Koordiniert vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz haben sich im direkten Seeumfeld die Landwirte in der Initiative boden:ständig zusammengeschlossen, um gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten.

Wasserberaterin Frau Spiessl-Mayr vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Cham und Pflanzenbauberater Herr Siegfried Schiessl vom Erzeugerring Oberpfalz haben auf dem Acker von Herrn Alfred Bauer Feldversuche organisiert. Ziel ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie bei gleichbleibendem Ertrag ein erosionsmindernder Ackerbau betrieben werden kann.

Mais als Futter- und Energiepflanze ist fester Bestandteil in einer abwechslungsreichen modernen Fruchtfolge. Leider ist er als Jungpflanze einem erhöhten Erosionsrisiko ausgesetzt. Denn genau zu dieser Zeit im Frühjahr kommt es häufig zu Starkregenereignissen und damit zu Boden- und Nährstoffverlusten auf dem Acker. Diese Austräge landen letzten Endes in Gewässern.
Was tut der Landwirt dagegen? Er sät im Herbst eine Zwischenfrucht. Sie nimmt Nährstoffe auf und generiert Pflanzenmasse durch Wachstum. Die Pflanzendecke schützt den Boden vor der Aufprallenergie der Regentropfen, auch wenn die Pflanzen abgefroren sind. Nach dem Motto „Jeder Halm ein Damm“ wird kurz vor der Maisaussaat eine flache Bodenbearbeitung durchgeführt, so dass möglichst viele Pflanzenteile auf der Oberfläche liegen bleiben. Die Mulchauflage schützt den Acker bei Regenereignissen vor Abschwemmung bis sich die Kulturpflanzen voll entwickelt haben.

Auf dem Versuchsfeld an der Rentnerbucht vom Eixendorfer See wurde eine Vielzahl von Zwischenfruchtmischungen ausgesät. „Für eine gescheite Mulchauflage sind starkwüchsige Sorten, wie Senf und Ölrettich, unschlagbar“, so Landwirt Alfred Bauer. Jedoch werden Bodengare, Bodenleben und Humusbildung von ausgewogeneren Mischungen mehr gefördert. Auch die Pflanzengesundheit darf nicht vergessen werden, ergänzt Herr Markus Piehler vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schwandorf. In Fruchtfolgen mit Kreuzblütlern sollte bei der Wahl der Zwischenfrucht auf Wirtspflanzen für Weißstängeligkeit, wie z.B. Gelbsenf, verzichtet werden. Sonst könnte die Zwischenfrucht Krankheiten auf die Folgekultur übertragen.

In der Initiative boden:ständig werden landwirtschaftliche Bewirtschaftungsformen und bautechnische Lösungsansätze zur Wasserrückhaltung kombiniert, um der Erosion und Überflutung an anderer Stelle entgegenzuwirken. Dabei arbeiten Landwirte, Vertreter von Gemeinden, landwirtschaftlichen Fachstellen und Wasserwirtschaft eng zusammen. Koordiniert werden die Projekte in der Oberpfalz vom Amt für Ländliche Entwicklung in Tirschenreuth.
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