Auf zahlreichen Flächen wurde dem Wasser Raum gegeben: bevor es in den Badesee läuft, verweilt es somit in kleinen Vorgewässern, wo sich mitgeführtes Material und Nährstoffe absetzen und ausgefiltert, z.T. abgebaut werden. Dazu wird je nach Lage das aus der Fläche zuströmende Wasser aufgefangen, z.T. aber auch der bereits in Gräben konzentrierte Abfluss abgeleitet.
In der Flur entstanden so zahlreiche kleine Feuchtflächen, die auch das Landschaftsbild aufwerten und um Strukturen bereichern.
Erfahrungen
Die erste Starkregen-Belastungsprobe steht noch aus. Nach einem ordentlichen Landregen Anfang März 2020 (auf gesättigten Boden) zeigte sich aber schon: Die Maßnahmen sprechen an und funktionieren wie erwartet.
An 1-2 Stellen gibt es evtl. noch kleineren Optimierungsbedarf in der Abflussteuerung - was dort aber mit ein paar Lesesteinen und/oder Schaufeln Erde erreicht werden kann. Für solche Erkenntnisse ist es so wichtig, bei resp. kurz nach stärkeren Regenereignissen die Situation in Augenschein zu nehmen.
Die Maßnahmen werden noch weiter in die Landschaft "einwachsen". So ist bereits einkalkuliert, dass sich der Abfluss mit zunehmender Verkrautung noch verändert.
Die teilweise verzögerte Begrünung ist der Verpflichtung zu autochthonem Saatgut geschuldet, das vor dem Winter nicht zu bekommen war. Grundsätzlich wird eine möglichst rasche Begrünung angestrebt, auch um z.B. Böschungen zu stabilisieren.
Anlass / Problemstellung
Die Gewässerqualität des Hahnenkammsee litt unter Sediment- und Nährstoffeinträgen aus der Flur. Möglichst dezentral werden diese nun zurückgehalten, noch bevor sie den See erreichen. Dafür werden dem zuströmenden Wasser Zeit und Raum gegeben, die Frachten vorher 'loszuwerden'.
Die Ausgestaltung der einzelnen Maßnahmen geschah abhängig von den verfügbaren Flächen. Auch wurde auf unterschiedliche Wirkungen gesetzt: So gibt es neben Becken, in denen sich Stoffe in erster Linie absetzen können auch Rieselflächen, die aktiv den Bodenfilter ausnutzen indem das Wasser versickert und/oder breitflächig überströmt. Die meisten Maßnahmen kombinieren mehrere Wirkungen.
Zusätzlich wurde die Flur derart umgestaltet, dass das Wasser im weiteren Verlauf möglichst wenig neues Material aufnimmt. Darunter fällt auch die Wiederertüchtigung eines alten Mühlgrabens, die bereits 2018 durchgeführt wurde und quasi nebenbei nicht nur das Landschaftsbild bereichert, sondern auch Lebensraum für z.B. Flußkrebse bietet.
Vorbereitung / Planung
Seit 2018 wurden die boden:ständigen Bemühungen um den Hahnenkammsee wieder verstärkt aufgenommen. In diesem Rahmen erfolgte eine Kartierung der wichtigsten Stoffpfade und Prozesse sowie die Planung der Maßnahmen und möglicher Standorte. Nach Möglichkeit wurden dabei vorhandene Strukturen ausgenutzt, um mit möglichst geringem Aufwand an Fläche und Erdbewegung möglichst viel zu erreichen.
Statt auf Beton wurde für die Abflussgestaltung an vielen Stellen auf Naturstein gesetzt. Die Becken sind i.d.R. konstruktiv gebaut, was ihre Kapazität erhöht und auch um nicht noch zusätzlich den hier ohnehin filternden Interflow anzuschneiden.
Umsetzung/Organisation
Zahlreiche Beteiligte brachten und bringen sich aktiv ein:
- Landwirte und auch andere Eigentümer stellten Flächen zur Verfügung und verzichteten dabei teilweise auf wertgleichen Ausgleich.
- Außerdem sind sie 'nah dran' an den umgesetzten Maßnahmen und können ihre Erfahrungen melden, kleinere Optimierungen und Pflege gleich vornehmen.
- Die Gemeinde Heidenheim ist aktiv dabei und trägt den Eigenanteil der Baukosten und stellt eigene Flächen zur Verfügung.
- Das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken stellt nicht nur Fachplanung und Umsetzungsbegleitung; es hat auch die Flächen umgelegt (d.h. über Landtausche etc. die Eigentumsverhältnisse so gestaltet, dass Baumaßnahmen an den physikalisch sinnvollen Stellen nötig wurden)
- Die Bau-Umsetzung wurde durch den Verband für ländliche Entwicklung Mittelfranken getätigt.
- Die Landwirte des Einzugsgebietes flankieren die ingenieurökologischen Baumaßnahmen mit weiteren Maßnahmen auf ihren Flächen: zahlreiche breite Randstreifen, Retentionsbereiche sind entstanden.
Umsetzung / Organisation
Zahlreiche Beteiligte brachten und bringen sich aktiv ein:
- Landwirte und auch andere Eigentümer stellten Flächen zur Verfügung und verzichteten dabei teilweise auf wertgleichen Ausgleich.
- Außerdem sind sie 'nah dran' an den umgesetzten Maßnahmen und können ihre Erfahrungen melden, kleinere Optimierungen und Pflege gleich vornehmen.
- Die Gemeinde Heidenheim ist aktiv dabei und trägt den Eigenanteil der Baukosten und stellt eigene Flächen zur Verfügung.
- Das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken stellt nicht nur Fachplanung und Umsetzungsbegleitung; es hat auch die Flächen umgelegt (d.h. über Landtausche etc. die Eigentumsverhältnisse so gestaltet, dass Baumaßnahmen an den physikalisch sinnvollen Stellen möglich wurden)
- Die Bau-Umsetzung wurde durch den Verband für Ländliche Entwicklung Mittelfranken getätigt.
- Die Landwirte des Einzugsgebietes flankieren die ingenieurökologischen Baumaßnahmen mit weiteren Maßnahmen auf ihren Flächen: zahlreiche breite Randstreifen, Retentionsbereiche sind entstanden.
Kosten / Finanzierung
Die Baukosten wurden durch das ALE Mfr über die laufende Flurneuordnung gefördert; den Eigenanteil trägt die Gemeinde Heidenheim.
Kontakt
Jakob Meier
Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken