Am 28.11.2018 fand im Bürgersaal der Stadt Weißenstadt die jährliche Informationsveranstaltung des boden:ständig-Projekts „Weißenstädter See“ statt. Neben den interessierten Landwirten waren auch Vertreter diverser Behörden, Institutionen und Vereine anwesend.
Bürgermeister Dreyer begrüßte die Anwesenden und bekräftigte die Absicht der Stadt, sich weiterhin aktiv in die Verbesserung der Ausganslage rund um den Weißenstädter See einzubringen. Dazu stellte er auch Finanzmittel der Stadt für die Umsetzung geplanter Maßnahmen in Aussicht.
Zur Einleitung veranschaulichte Herr Wesinger vom GeoTeam Bayreuth den Anwesenden das Ausgangsproblem: der hohen Phosphor-Eintrag in die Gewässer des Einzugsgebiets des Sees durch Erosion, Drainagen und Abschwemmung. Zusätzlich wurden viele moorige und anmoorige, also sehr nährstoffreiche Flächen drainiert und direkt in die Bäche entwässern.
Anschließend wurde der Maßnahmenplan vorgestellt. Herr Wesinger wies bei der Gelegenheit auch darauf hin, dass der Maßnahmenplan ein dynamisches Konzept ist, dass immer wieder neu überarbeitet und an die aktuellen Umstände angepasst werden muss. Vorschläge und Ideen von den beteiligten Landwirten, Behörden und Planern sollen aufgenommen, diskutiert und ggf. berücksichtigt werden. Daher ist es besser von „Maßnahmenvorschlag“ zu sprechen.
Geplant sind im Projektgebiet hauptsächlich vier verschiedene Maßnahmentypen:
Gewässer- und Erosionsschutzstreifen entlang von Wegseitengräben und an erosionsgefährdeten Hangflächen
Offenlegung von Drainagen und deren Umgestaltung zu Nährstofffallen
Anlage von Struktur- und Landschaftselementen zum Wasser- und Stoffrückhalt
Anlage von Retentionsflächen zum Wasser- und Stoffrückhalt bei Hochwasser der Zuflüsse des Sees
Die Anlage von Gewässer- und Erosionsschutzstreifen sowie die Anlage von Struktur- und Landschaftselementen können über das KULAP bzw. von dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) unter den Kennungen B34 und B59 gefördert werden. Die unterschiedlichen Voraussetzungen und Förderkriterien hierfür wurden im Folgenden ausführlich erläutert. Anhand einer in Thiersheim erfolgreich umgesetzten B59-Maßnahme konnte den Anwesenden zudem der gesamte Ablauf von der ersten Kartierung im Gelände hin zur umgesetzten Maßnahme bildlich dargestellt werden.
Am Weißenstädtersee wurde die Maßnahme am Hirtenbacheinlauf erfolgreich umgesetzt. (siehe unten „Den Worten folgten Taten“). Diese Maßnahme ist ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche und konstruktive Zusammenarbeit von Landwirten, der Stadt, der unteren Naturschutzbehörde, dem WWA Wunsiedel und den Planern.
Abschließend wurden noch Informationen zur Bewirtschaftungsmaßnahme „Zwischenfrucht“ von Herrn Herrmannsdörfer vom GeoTeam Bayreuth vorgestellt. Zwischenfrüchte dienen als Nährstoffspeicher und Erosionsschutz. Auch in diesem extrem trockenen Jahr konnten Senf, Ölrettich und Phacelia gute und teils massige Zwischenfruchtbestände ausbilden.
Im Anschluss fand noch eine geplante Maßnahmen mit der unteren Naturschutzbehörde, dem AELF und den betroffenen Landwirten bzw. Eigentümern kurze Diskussion der Anwesenden statt.
Geplant ist, noch dieses Jahr zwei soweit zu besprechen und abklären, dass die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen bis zum Frühjahr 2019 durchgeführt werden kann.
Datum
10. Februar 2019
Regierungsbezirk
Oberfranken