Großen Spaß hatten die 20 Kinder der Cadolzburger Grundschulklasse 3 a und ihre Lehrerin Alexandra Keckeis, als sie am vergangenen Freitag an der Vogtsreichenbacher Weiherkette 8 Obstbäume pflanzen durften. „Wettringer Taubenapfel“, „Goldparmäne“, „Fränkische Hauszwetschge“ und „Roter Boskoop“ heißen etwa die alten Sorten, die von den Kindern mit leichter Hilfestellung des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken gepflanzt, angebunden und auch gleich gegossen worden sind. Sie sollen im Rahmen des Projekts „boden:ständig“ nun die Flur bereichern. Eigentlich geht es ja in diesem Projekt um Erosionsschutz und Wasserrückhaltung in der landwirtschaftlichen Flur. Dass Gewässer auch wertvoller Lebensraum sind, konnten die Kinder von Alexander Meier, Biberberater des Landratsamts Fürth erfahren. Er zeigte ihnen die Dämme und den Bau der Biberfamilie, die in der Weiherkette wohnt. Sie sorgt dafür, dass auch in trockenen Jahren Wasser aufgestaut bleibt, in dem viele Organismen leben können und das den Grundwasserspiegel in der Umgebung aufrechterhält. So trägt der Biber zu den Zielen des boden:ständig-Projekts bei - auch wenn er ab und an Probleme bei der Bewirtschaftung verursacht.
Nach der Obstbaumpflanzung durften die Schülerinnen und Schüler noch selber Apfelsaft pressen. Der Saft aus der mobilen Spindelpresse des Landschaftspflegeverbands, direkt vom Apfel in den Becher, kam hervorragend an: „Der schmeckt ja nach Banane!“. Unerhitzt hat frischer Apfelsaft nämlich einen leichten Bananengeschmack. Auch Wolfgang Gartzke, neuer Projektleiter beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken (ALE) war begeistert von der gemeinschaftlichen „Naturerfahrungsaktion“. Das ALE finanziert das Cadolzburger boden:ständig-Projekt. Zum Schluss spendierte der Markt Cadolzburg noch Brezen für die Kinder. Bauamtsleiter Herbert Bloß engagiert sich gerne bei Naturerfahrungsaktionen: „Der Lerneffekt für die Kinder ist doch ein ganz anderer, wenn sie draußen in der Landschaft an solche Themen herangeführt werden. Da bleibt viel mehr hängen.“ Für das nächste Frühjahr ist ein weiterer Ausflug der Schüler nach Vogtsreichenbach geplant, denn die Bäume müssen nach dem Austrieb wieder gegossen werden. Petr Mlnarik und Dieter Speer vom Landschaftspflegeverband zeigten sich nach der Aktion zufrieden: „Die Obstbäume sind ordentlich gepflanzt, es hat großen Spaß gemacht und alle haben hoffentlich auch etwas gelernt“. Damit sie nicht von der Biberfamilie als Winterfutter geholt werden, bekamen die Bäumchen abschließend noch ein Drahtgitter als Schutz umgelegt.
Fotos: Georg Kramer, Cadolzburg
Umsetzung / Organisation
Im Mai 2016 kamen die Grundschulkinder wieder, um ihre Obstbäume zu gießen. Dabei stellte das Projektteam eine Infotafel auf, mit der auf die Pflanzaktion im Rahmen von boden:ständig hingewiesen wird.
boden:ständige Grundschüler pflanzen Obstbäume am Namenlosen Bach
Datum
11. Dezember 2016
Regierungsbezirk
Mittelfranken