Mulchsaat
Bei der Mulchsaat findet eine flache, nicht wendende Bodenbearbeitung erst unmittelbar vor der Aussaat der Folgekultur statt. Ziel ist hierbei, möglichst viel Mulchmaterial an der Oberfläche bzw. in den obersten cm zu belassen.
Direktsaat
Bei der Direktsaat wird die Folgekultur ohne vorherige Bodenbearbeitung direkt in die abgestorbene Zwischenfrucht gesät. Spezielle Säschare schlitzen den Boden, legen das Saatkorn ab und drücken die alte Narbe wieder an. Bei konsequenter Mulchsaat wird der Boden also gar nicht mehr bearbeitet (von evtl. Hacken im Bestand einmal abgesehen). Diese extreme Bodenruhe führt zwar zu einer gewissen Setzung des Bodens; Struktur und damit auch Sickerfähigkeit werden aber durch ein ebenfalls ungestörtes Bodenleben erhalten und gesteigert. Die deutlich reduzierten Befahrungen verringern darüber hinaus Verdichtungen. Die kompletten Zwischenfruchtreste verbleiben an der Oberfläche, wo sie den tiefgrabenden Tauwürmern als Nahrung dienen. Eine Herausforderung ist bei der Direktsaat das Unkrautmanagement.
Strip Till ist streng genommen eine Zwischenform zwischen Mulch- und Direktsaat: Der Boden wird nur auf dem minimalen Streifen der Saatreihe flach bearbeitet und bleibt somit zum größten Teil ungestört.Untersaat
Wird in den Bestand der Hauptkultur gesät und wächst unter dieser heran, um im Anschluss als Zwischenfrucht oder Folgekultur stehenzubleiben. Lange nicht alle zwischenfrüchte eignen sich als Untersaaten; da die Konkurrenzwirkung zur hauptkultur berücksichtigt werden muss. Die Vorteile bestehen in:
- der Saatzeitpunkt bedeutet nicht nur einen Wachstumsvorsprung im Herbst, im Frühjahr/Frühsommer ist oft überhaupt noch ausreichend Bodenfeuchte vorhanden für das Auflaufen der Untersaat.
- Die Bodenbearbeitung vor der Zwischenfruchtsaat entfällt
- Im Bestand vor allem locker/spät reihenschließender Hauptkulturen sorgt die Untersaat für Unkrautunterdrückung, Erhalt der Bodenfeuchte und erhöht die Befahrbarkeit.
Ausgebracht werden Untersaaten z.B. mit einem Arbeitsgang in der Hauptkultur oder per Drohne...
Unabhängig von Art und Zeitpunkt der Ausbringung sind es meist Zwischenfrüchte, die den Boden dauerhaft bedeckt und durchwurzelt halten; mit Leguminosenateil können sie zusätzlich Luftstickstoff binden. Je nach Art, Zeitraum und Fruchtfolge kann ihr Aufwuchs zur Futternutzung (oder als Transfermulch) abgefahren werden, als Gründüngung eingearbeitet oder abgestorben als Mulchauflage auf der Fläche verbleiben. Die Wahl der am besten geeigneten Arten/Gemenge ist eine Wissenschaft für sich und hängt neben einer evtl. Nutzung und technischen/zeitllichen Betriebsmöglichkeiten vor allem von der phytosanitären (Vorfrucht-)Wirkung in der Fruchtfolge ab.