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Mit Murphy planen

In Jauchshofen ist nun erreicht, was erreichbar ist

Projekt: Jauchshofen
Absetz-  und Rückhaltebecken im Einzugsgebiet Jauchshofen
2024 fertig gestellt: Absetz- /Rückhaltebecken Jauchshofen
© Klaus Amann

Als boden:ständig im Landkreis Kelheim am 2. Februar 2015 mit einem Ortstermin in Jauchshofen begann, sagte der Verfasser noch zum damaligen Kreisgeschäftsführer des Bauernverbandes, dass es doch wohl möglich sein würde, ein 100ha-Einzugsgebiet schnell in den Griff zu bekommen. Als sich der Amtschef des Landwirtschaftsministeriums ebendort im November 2016 über die Initiative boden:ständig informierte, herrschte Zuversicht. Dass die Information wegen Stromabschaltung bei Kerzenschein erfolgen musste, hätte man als freundlichen Hinweis des Geistes von Edward Aloysius Murphy sehen können: Was schief gehen kann, geht schief. Das tat es in Folge. Es waren viele Einzelaspekte. Alle Probleme, die sich sonst über den ganzen Landkreis verteilten, kumulierten im Pilotprojekt Jauchshofen.
Rückblickend fragt sich der Verfasser, was er, von boden:ständig-Seite, falsch gemacht hat. Warum gab es all die Probleme gerade hier? Die Antwort: Man hätte nach Murphy planen müssen. Dazu fehlten aber Fantasie und Erfahrung, was alles wo schief gehen kann. "Alles, überall, bei jedem und zu jedem Zeitpunkt" wäre die zutreffende Herangehensweise gewesen. Ein Beispiel: Anfangs gab es den Eindruck, alle Betroffenen würden sich an Maßnahmen beteiligen. Es war - nach Murphy - ein Fehler, das auszusprechen. Denn als einer ausscherte, bot er dem nächsten den Anlass, ebenfalls auszusteigen - weil der sich ja nach eigenem Bekunden nur beteiligt hätte, wenn "alle" mitmachen. In späteren boden:ständig-Projekten sprach der Verfasser daher selbst bei größtem Engagement vor Ort nie mehr von "allen".
Murphy war in der Raketenentwicklung erfolgreich und auch in Jauchshofen konnte 2024 eine als Initialmaßnahme gedachte kleinere Baumaßnahme abgeschlossen werden. Landwirte können Murphy-Risiken besser vermeiden. Sie sind nicht auf Dritte angewiesen und können schnell handeln. Und so haben einige Betriebe im Einzugsgebiet hervorragende Beispiele geliefert, wie durch geeignete Kulturführung Starkregenrisiken reduziert werden können.

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