Achter boden:stammtisch in der Weipoltshausener Flur Erst Blattsaft, dann Gerstensaft

Danach wurden Bodenstruktur und Pflanzengesundheit bei verschiedenen Kulturen und verschiedenen Bodenbearbeitungsverfahren begutachtet. Hier zeigte sich, dass es sich bei Problemen durch Unkräuter, Pflanzenkrankheiten und Wachstumsstörungen oft lohnt den Blick unter die Bodenoberfläche zu richten. Eine Spatenprobe liefert wertvolle Informationen, ob entscheidende Aspekte, wie beispielsweise Durchwurzelbarkeit sowie Luft- und Wasserhaushalt des Bodens stimmen.
Als Nächstes demonstrierte Johannes Herold (GeoTeam Bayreuth) noch die Blattsaftanalyse anhand von Schnell-Test-Geräten. Dabei wird Blattmaterial der Ackerkulturen zunächst zerschnitten und anschließend mittels einer Knoblauchpresse der Blattsaft gewonnen. Die Messungen am Blattsaft sollen Informationen über den Gesundheits- und Ernährungszustand der Pflanzen liefern. In diesem Zusammenhang wurde betont, wie wichtig eine ausgewogene Pflanzenernährung für vitale Bestände ist. Durch eine ganzheitliche Düngung kann einerseits die Stickstoff-Effizienz gesteigert werden, andererseits profitiert auch das Bodenleben und somit letztlich die Wasseraufnahmefähigkeit der Böden – so ist sowohl für den Grundwasser- als auch für den Erosionsschutz was getan!
Zum Schluss erläuterte Jonas Preinl (GeoTeam Bayreuth) noch den aktuellen Stand zur Planung und Umsetzung ingenieurökologischer Maßnahmen für den dezentralen Wasser- und Sedimentrückhalt.
Der achte boden:stammtisch zeigte wieder, dass der regelmäßige, fachliche Austausch mit Berufskollegen ein ganz wesentlicher Punkt für die Weiterentwicklung von landwirtschaftlichen Anbauverfahren ist. Die örtlichen Landwirte leisten durch intensiven Zwischenfruchtanbau und reduzierte Bodenbearbeitung bereits einen wichtigen Beitrag zu einer Verbesserung in der Flur. Für einen langfristigen Erfolg von boden:ständig-Projekten ist die Kombination aus landwirtschaftlichen und baulichen Maßnahmen von großer Bedeutung, um den immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen und Dürren zu begegnen.