Nach Passage des Radwegs lief das Wasser an jenem Junitag über einen leistungsfähigen Abfanggraben, der in Sturzfluterfahrungen früherer Zeiten seinen Grund hatte, in eine Senke oberhalb des Ortes. Ein kleiner Damm am Ortrsrand hielt einiges Wasser einige Zeit in der Senke zurück. Dem, aufgrund der nicht ganz fachgerechten Ausführung drohenden, Bruch des Damms kam seine Überspülung zuvor. In Folge ergoss sich das Wasser in das Dorf.
Das Entsetzen darüber prägte danach das Handeln aller Beteiligten. Für den boden:ständig-Projektbetreuer kam es dadurch zu einer der beispiellosen Szene im Marktrat. Er musste nämlich beteuern, grundsätzlich niemals etwas gegen Regenrückhalt zu haben, obschon er bezweifelt hatte, dass die im Rat diskutierten Schutzmaßnahmen noch realistisch dimensioniert sind - üblicherweise ist die Rollenverteilung eher umgekehrt.
So erscheint es erst einmal verwunderlich, dass sich die Gemeinde danach auf die Erneuerung des betagten Radwegs fokussierte. Aber weil er bei der Erneuerung im Talgrund höher gelegt wurde, hat das hat nicht nur einen Bequemlichkeitsvorteil für die Radfahrer, der Wegdamm bremst erforderlichenfalls auch den Wasserabfluss in der Talmulde. Das Einzugsgebiet, aus dem 2021 die Sturzflut kam, wird praktisch halbiert. Etwa 5.500 m³ können nur verzögert abfließen. Um in einem solchen Fall die Standsicherheit zu gewährleisten, wurde der Wegdamm nach den technischen Regeln zur Gestaltung von Talsperren gebaut. Dem ausführenden Ingenieur nötigte es die Feststellung ab, dass er mit dem Berechnungskonvolut auch einen Sylvensteinspeicher bauen könnte.
Genehmigungsrechtlich blieb die Planung so schlank. Darauf hatte der Bürgermeister, früher selbst als Jurist in einschlägiger Position mit überlangen Genehmigungsverfahren befasst, geachtet. Damit ging es vergleichsweise schnell und zwischen Sturzflut und Baubeginn verstrichen kaum mehr als zwei Jahre.
Kosten / Finanzierung
Die Kosten von 260.000 € trägt die Marktgemeinde.
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