Am 16. Mai veranstaltete das GeoTeam Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem AELF Roth-Weißenburg im Rahmen des boden:ständig – Projekts Igelsbachsee einen Feldtag. Auf einer Mais-Fläche von Herrn Beil trafen sich interessierte Bürger, Schüler:innen im Praxisjahr der Landwirtschaftsschule Roth, Frau Dr. Brunner und Erwin Schnitzlein vom AELF Roth-Weißenburg sowie Jonas Preinl und Johannes Herold vom GeoTeam Bayreuth. Die landwirtschaftliche Fläche diente im Herbst 2022 bereits als Zwischenfrucht-Demoanlage. Aufgrund der günstigen Lage direkt am Igelsbachsee-Rundweg kann so auch der breiten Öffentlichkeit das Engagement der Landwirte für Grundwasserschutz und Humusaufbau gezeigt werden.
Zunächst wurde den Teilnehmenden die Grundidee hinter boden:ständig – Projekten erläutert. Im Bezug auf das Projekt Igelsbachsee konnte diese Grundidee anhand von bereits geplanten Maßnahmen veranschaulicht werden. Jonas Preinl erklärte so beispielsweise eine Weganhebung zur Schaffung von Rückhaltevolumen und eine Teilrenaturierung des Igelsbachs anhand von ausgearbeiteten Genehmigungsplänen. Neben der Funktionsweise der Maßnahmen wurde auch auf die zahlreichen Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung von boden:ständig – Maßnahmen eingegangen.
Nach einem allgemeinen Austausch zum aktuellen Stand und weiteren Verlauf des boden:ständig – Projekts erläuterte Jonas Preinl grundlegende Prozesse der Bodengenese und demonstrierte diese am ausgehobenen Bodenprofil. Bei dem hier vorliegenden Bodentyp Braunerde ist schön zu erkennen, dass der dunkel gefärbte humusreiche Oberboden (Ap-Horizont) in einen braun gefärbten Bereich (Bv-Horizont) übergeht. Im aufgeschlossenen Profil ist der für die Braunerde typische Prozess der Verbraunung im ca. 50 cm mächtigen Bv-Horizont deutlich sichtbar. Hierbei wird durch die Verwitterung von silikatreichen Gesteinen Eisen freigesetzt, welches durch die Kombination aus Wasser und Sauerstoff oxidiert. Die so entstehenden Eisenoxide sorgen für die charakteristische rostbraune Farbe des Bodens.
Anschließend ging Johannes Herold auf die Bodenansprache mit dem Spaten ein und erklärte verschiedene Indikatoren für einen guten Bodenzustand. Aufgrund der Kombination von Zwischenfruchtanbau und reduzierter Bodenbearbeitung war eine hohe Regenwurmaktivität auf der Fläche vorzufinden. Darüber hinaus wurde aber auch die große Bedeutung von Bakterien und Pilzen für einen gut strukturierten, funktionalen Boden betont. Die wichtigste Aufgabe im Ackerbau ist, dem Bodenleben einen bestmöglichen Lebensraum zu kreieren. In diesem Zusammenhang wurde auch der Themenkomplex pH-Wert und Kalkversorgung aufgegriffen.
Unter den Teilnehmenden wurden Erfahrungen geteilt und rege diskutiert. Mit den Schüler:innen im Praxisjahr konnte zudem eine sehr wichtige Zielgruppe – die Betriebsleiter:innen der Zukunft – für das Anliegen und die Vorgehensweise bei boden:ständig sensibilisiert werden.
Datum
16. Mai 2023
Regierungsbezirk
Mittelfranken