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Immer wieder Schlamm im Rothsee

wird ein Beispiel aus Mittelfranken zum Teil der Lösung?

Projekt: Rothtal-Rothsee
Herr Metzner erklärt das Sedimentmanagement am Altmühlsee
Herr Metzner erklärt das Sedimentmanagement am Altmühlsee
© Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung

Rund 20 Teilnehmer aus Zusmarshausen und Umgebung machten sich am vergangenen Freitag, den 08.11.2019 per Reisebus auf zu einer Exkursion nach Gunzenhausen in Mittelfranken. Die Marktgemeinderäte wurden begleitet von interessierten Bürger, Vertretern des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth, des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg und dem boden:ständig Projektleiter vom Amt für Ländliche Entwicklung in Krumbach., Ziel waren die nördlich von Gunzenhausen errichteten Becken zur Lagerung von abgepumpten Sedimenten aus dem anliegenden Altmühlsee. Dieser leidet, ähnlich wie der Rothsee, unter einer zunehmenden Verschlammung.

Erfahrungen

Herr Metzner vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach erklärte den Teilnehmern das Sedimentmanagement vor Ort: Seit 2017 wird der Schlamm aus dem Altmühlsee mithilfe von Saugbaggern entfernt und in Absetzbecken gepumpt. Diese bieten Platz für die Menge an Bodenmaterial, die im Laufe eines Jahres in den See gelangen. In den Becken wird überschüssiges Wasser abgeschieden, das Material beprobt und nach einiger Zeit auf umliegenden Feldern ausgebracht. Für die sandigen Böden rund um den Altmühlsee bietet die lehmige Fracht aus dem Einzugsgebiet eine Bodenverbesserung. Herr Metzner beantwortete dabei umfassend die zahlreichen Fragen der Teilnehmer. Von der Technik der Saugbagger bis hin zu den Vorschriften bei der Ausbringung blieben keine Fragen offen.

Anlass / Problemstellung
Ob das Sedimentmanagement vom Altmühlsee auch am Rothsee Schule machen wird ist noch offen. Neben den Sedimenteinträgen sind im Rothsee auch die Nähstofffracht und die fehlende Durchgängigkeit für Fische ein Thema. Auch das Projekt boden:ständig mit dem Ziel Sediment möglichst im Einzugsgebiet zurückzuhalten, soll weiter verfolgt werden. Dennoch kann eine kontinuierliche Entschlammung wie in Gunzenhausen ein entscheidender Baustein für die Lösung der Probleme am Rothsee sein. Dafür wird nun zunächst geprüft, wie der Schlamm zusammengesetzt ist und ob er sich zur Bodenverbesserung oder Rekultivierung eignet. Gibt es dafür grünes Licht, soll eine probeweise Entschlammung weitere Klarheit verschaffen. Wenn auch dies gelingt und alle Parameter stimmen, hätte man gegen die Verschlammung eine praktikable Lösung gefunden. Die einfache Bauausführung der Becken, die vergleichsweise geringen Kosten und die sinnvolle Wiederverwendung der Sedimente sind gute Argumente, es mit dem Modell Altmühlsee zu versuchen.
So sahen es auch die Teilnehmer, die sich freuten, eine funktionierende Lösung für ein allzu bekanntes Problem zu sehen. Auch der reibungslose Ablauf und die angeregten Diskussionen auf der Heimfahrt belegen den Erfolg der Exkursion.

Umsetzung / Organisation
(Organisiert wurde die Veranstaltung vom Markt Zusmarshausen und vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben mit freundlicher Unterstützung der Schule der Dorf- und Landentwicklung Thierhaupten e.V. )
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